Wenn zwei das Gleiche tun, dann ist das bekanntlich noch lange nicht dasselbe. Und wenn sich anders herum zwei bekannte Unternehmen für eine Produkt-Kollaboration zusammentun, garantiert das kein Aha-Erlebnis. Wie aber sieht es aus mit der jüngsten Zusammenarbeit von USM und Leica? Im folgenden Beitrag sagen wir Ihnen, was wir von der Fusion aus Möbel und Home-Entertainment-System mit dem klingenden Namen USM | Leica Cine Collection halten.
Mit Produkt-Kollaborationen beschäftigen wir uns nur selten. Zu oft zielen diese erkennbar allein darauf ab, durch Co-Branding die Vermarktungsmöglichkeiten zu optimieren. Mehrwerte im Sinne der Produkt- respektive Designqualität sind dagegen fast so rar wie weiße Raben. Eine – scheinbare – Ausnahme bildete vor einiger Zeit etwa das Gemeinschaftsprojekt von Montblanc und Pirelli. Hierfür schien man sich tatsächlich überdurchschnittlich viele Gedanken gemacht zu haben. Das Resultat: ein Koffer mit auffällig dynamischen Gummirollen, die möglicherweise perfekt zu den Rädern des eigenen Sportwagens passen. Wer es braucht …
Bleiben wir noch kurz bei schnellen Autos. Das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Schweizer Luxus-Uhrenmarke Girard-Perregaux mit Aston Martin wies, wie wir zeigen konnten, zwar interessante Ansätze auf. Es blieb indes ebenfalls Luft nach oben. Ja, mit der Flut an Produkt-Kollaborationen ist es insgesamt schon ein Kreuz. Vielleicht erklärt das sogar jenes quasi obligate „X“ zur Kenntlichmachung der Kollaboration im Namen.
Dass Leica und USM stattdessen für ihr Projekt einen senkrechten Strich wählten, war daher vielleicht ein gutes Omen. Eines vorweg: Mit der USM | Leica Cine Collection machen die beiden ausgewiesenen Premiummarken niemandem ein X für ein U vor.
Objektiv betrachtet … Leica Cine 1
Wer Leica lediglich mit exzellenten, jedoch kostspieligen Kameras in Verbindung bringt, hat einiges verpasst. Neben einem Ausflug in die Welt der Armbanduhren ist zuletzt mit dem Cine 1 ein beeindruckendes Heimkino hinzugekommen. Der Bezug zum angestammten Geschäft ist hier klarer. Umso mehr, wenn man darüber nachdenkt, wie die Bilder auf die Leinwand geworfen werden. Mittels eines Ultrakurzdistanz-Objektivs nämlich. Und wer versteht von Linsen mehr als die Wetzlarer Marke, die aus einem Mitte des vorletzten Jahrhunderts gegründeten Unternehmen für optische Instrumente hervorgegangen ist?
Brillante 4K-Bildqualität, Dreifach-RGB-Lasertechnologie und „Dolby Atmos“-Surround-Sound – man könnte jetzt die vielen technischen Features und Standards aufzählen, die der Cine 1 beherrscht. Oder betonen, wie sehr das elegante, vom Bauhaus inspirierte Gehäuse aus Aluminium den klassischen Leica-Kamera-Look widerspiegelt. Innen wie außen erhält man für den hohen aufgerufenen Preis durchaus einen beachtlichen Gegenwert. Wie bei elektronischen Produkten üblich, ist der natürlich nicht von grenzenloser Dauerhaftigkeit.
Kongenial: USM Haller
Das hingegen ist eine der großen Stärken des Programms der Schweizer Möbelmanufaktur USM. Es ist mehr als die normale Benutzung nötig, damit sich an den bunten Stahlschränken der Zahn der Zeit bemerkbar macht. Wir wollen nicht so weit gehen, das Wort „unkaputtbar“ zu verwenden, doch im Prinzip geht es in diese Richtung. Hinzu kommt die besondere Flexibilität und optische Neutralität, welche die modularen Möbel zu begehrten Klassikern werden ließ. Kurzum – die Marken USM und Leica sind wie füreinander geschaffen.
Die kongeniale USM-Kollektion umfasst aktuell drei Multimediamöbel-Varianten, abgestimmt auf die drei verfügbaren Bilddiagonalen (80, 100 und 120 Zoll) des für sein Bild und seinen Klang prämierten Leica Cine 1. Als Ensemble schafft die USM | Leica Cine Collection echte Kino-Atmosphäre und lässt sich dennoch platzsparend in geringem Abstand zur Wand in praktisch jeden Wohnraum integrieren.
USM | Leica Cine Collection als Kinoersatz
Mit ihren jeweiligen Kernkompetenzen ist es USM und Leica gelungen, synergetisch etwas zu verwirklichen, das als Bereicherung gelten darf. Bleibt wie so häufig als einziger Wermutstropfen der „Anschaffungswiderstand“. Zuvor wird man sich eventuell eine Menge an Kinobesuchen verkneifen und am Popcorn sparen müssen, um sich diesen Traum erfüllen zu können.
Hiernach dann spricht allerdings umso weniger dafür, sich auf den beschwerlichen Weg ins „Kintopp“ zu machen, wie Lichtspielhäuser früher in Anspielung auf das Kinetoskop (so hieß der Anfang der 1890er-Jahre im Labor Thomas Edisons erfundene erste Filmbetrachter) auch genannt wurden. Wir wünschen gute Unterhaltung!
Weitere Informationen:
Leica Camera AG
www.leica-camera.com
USM U. Schärer Söhne AG
www.usm.com