Mit Designpatente der Moderne liegt endlich ein ausführliches Werk vor, das eine bislang viel zu selten beachtete Quelle zur Designgeschichte erschließt.

Nur wenig hat den Lauf der Designgeschichte bis heute so maßgeblich geprägt wie werkstoffliche, verfahrenstechnische und allgemein technologische Erkenntnisse und Erfindungen. Bugholz und Stahlrohr etwa sind untrennbar mit der Geschichte des modernen Sitzmöbels verbunden. Aus Bakelit – dem Vorläufer heutiger Kunststoffe – entstanden beispielsweise zwei der wichtigsten ‚Office-Anwendungen‘ von einst: frühe Telefonapparate und Federhalter.

Grundlegend für den Einsatz neuer Materialien und Verfahren beim Design von Gebrauchsgütern war ihre Verfügbarkeit durch Geschäftsmodelle und Vertriebswege, die nur mit Patentschutz etabliert werden konnten. Wurden anfangs Patente von Ingenieuren und Geschäftsleuten beantragt, so greifen ab den 1920er-Jahren Designer und Architekten mit eigenen Patenten in den vielschichtigen Zusammenhang von Gegenstand und Technik ein.

Designpatente der Moderne – 1840 – 1970

Patentschriften des Designs stellen eine aufschlussreiche, jedoch bislang selten beachtete Quelle zur Kunst-, Design- und Wissenschaftsgeschichte dar. Umso erfreulicher, dass mit „Designpatente der Moderne“ inzwischen ein ausführliches Werk vorliegt, das die komplexe Geschichte erschließt.

Insgesamt fünfzig Patente wurden für Designpatente der Moderne ausgewählt. Sie datieren aus dem Zeitraum von 1840 bis 1970 und entstammen den Gebieten Material und Technik, Holzmöbel, Metallmöbel, Stahlrohrmöbel, Leuchten, Haushaltsgegenstände, Medien, Spiele und ästhetische Pädagogik sowie Textilien, Wand- und Bildgestaltung. Alle Patentschriften werden einzeln kontextualisiert, im Anhang sind sie außerdem im originalen Wortlaut abgedruckt.

Von Alvar Aalto bis Wilhelm Wagenfeld

Designpatente der Moderne ist als fünfter Band der Reihe „ZOOM. Perspektiven der Moderne“ im Gbr. Mann Verlag erschienen. Zu den behandelten Gestaltern zählen unter anderem Alvar Aalto, Max Bill, Marcel Breuer, Charles Eames, Le Corbusier, Ludwig Mies van der Rohe, Mart Stam, Gebrüder Thonet und Wilhelm Wagenfeld.

Herausgeber von Designpatente der Moderne sind Robin Rehm und Christoph Wagner. Rehm ist seit 2013 als Privatdozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstgeschichte der Universität Regensburg. Er hat unter anderem zum Design am Bauhaus publiziert. Christoph Wagner ist seit 2007 Professor auf dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Universität Regensburg und leitet das Institut. Seine Forschungen haben das Bauhaus und die Kunst der Moderne zum Gegenstand.

Designpatente der Moderne 1840 – 1970
ZOOM. Perspektiven der Moderne Band 5
Hrsg. Robin Rehm und Christoph Wagner
480 Seiten mit 285 Abbildungen
18 x 25 cm, Hardcover
ISBN 978-3-7861-2722-2

Weitere Informationen:
Gebr. Mann Verlag
www.reimer-mann-verlag.de

 
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