Im Bauhaus-Jubiläumsjahr legt Thonet seinen Beistelltisch MR 515 neu auf – ein archetypisches Möbel, das wohl jeder schon einmal gesehen zu haben glaubt.

Gutes bleibt, heißt es. Manchmal jedoch muss man die Dinge erst wiederentdecken, um ihre Großartigkeit zu begreifen. Genauso verhält es sich mit dem Beistelltisch MR 515 von Thonet, dessen Originalversion sich in einem Stahlrohrmöbel-Katalog von 1935 fand. Das von Ludwig Mies van der Rohe gestaltete Modell ist ein wahres Bild von einem Tisch – ein auf frappante Weise archetypisches Möbel, das wohl jeder schon einmal gesehen zu haben glaubt. Kaum zu glauben ist hingegen, dass dieses Meisterwerk über viele Jahre hinweg nicht erhältlich war.

Indem Thonet den vielseitigen Klassiker mit Stahlrohrgestell aus Anlass des großen Bauhaus-Jubiläums als Re-Edition neu lanciert, schließt sich nun gewissermaßen das Desiderat. Mit einem neuen Blick auf das damalige Original werden daneben zusätzliche Interpretationen des MR 515 präsentiert. Die legendäre Marke hatte sie den Designern Eva Marguerre und Marcel Besau anvertraut. Für die Adaptionen wurde die ursprüngliche Eleganz einfühlsam herausgearbeitet und mit heutigen Nutzungskonzeptionen und einem zeitgenössischen Touch verbunden.

Achtsamer Umgang mit dem Original

Vermutlich im Jahre 1928 zeichnete Ludwig Mies van der Rohe den Beistelltisch im Kontext der gleichfalls von ihm entworfenen Häuser Esters und Lange in Krefeld. Hier ist auch Marcel Besau zur Welt gekommen und aufgewachsen. Er hatte also das Werk des Mannes, der zu den bedeutendsten Architekten der Moderne zählt, stets vor Augen. Besaus und Marguerres Sicht auf die Tischserie MR 515 bleibt grundsätzlich nah am Originalentwurf. Diesem am nächsten kommt die Ausführung mit einem verchromten Stahlrohrgestell und einer Tischplatte aus transparentem Glas. Der klassischen Farbstellung gesellten die Designer eine neue, komplett schwarze Version hinzu. Das Gestell ist hierbei tiefschwarz pulverbeschichtet, die graue Glasplatte ist nahezu opak.

Bei der Tischserie MR 515 handelt es sich bereits um die zweite Zusammenarbeit mit Thonet. Zuvor hatte Studio Besau Marguerre ein neues Farbkonzept für den Freischwinger S 533 F entwickelt – ebenfalls ein Entwurf von Mies van der Rohe. Thonet-Geschäftsführer Norbert Ruf zeigt sich angesichts des Ergebnisses der neuerlichen Kooperation mit den in Hamburg ansässigen Designern zufrieden: „Ihr Farbkonzept und ihr achtsamer Umgang mit Entwurf und Details haben auch in diesem Fall zu einem ästhetisch sehr überzeugenden Produkt geführt, welches das Original respektiert und ihm gerecht wird.“

Beistelltisch Thonet MR 515 in der klassischen Farbstellung mit einem verchromten Stahlrohrgestell.

Ein Mehr an Funktionalität und Wohnlichkeit

Die subtilen Interventionen von Studio Besau Marguerre bei dem Beistelltisch MR 515 betreffen zum einen den zentralen Kreuzungspunkt der Tischbeine unter der Glasplatte. Dieser ist bei ihrer Re-Edition besonders elegant ausgeführt. Basierend auf der Recherche zu den Original-Ausführungen griff man zum anderen die Idee eines optionalen zweiten Bodens für ein Mehr an Funktionalität und Wohnlichkeit auf.

Während der Beistelltisch im Original eine Höhe von 60 cm und einen Durchmesser von 70 cm besitzt, gibt es die Neuinterpretation in zwei Größen: eine größere, flachere Version MR 516 (Durchmesser 70 cm, Höhe 38 cm) sowie eine kleinere, höhere Variante MR 517 (Durchmesser 50 cm, Höhe 46 cm). Auf Wunsch sind beide Modelle mit einer zweiten Ablage verfügbar (MR 516/1 und MR 517/1).

Weitere Varianten des MR 515 könnten bald hinzukommen. Historische Fotos dokumentieren alternative Größen und Materialien für die Tischplatte. Dazu Norbert Ruf: „Die Tischserie ist äußerst universell und vielseitig – daher möchten wir sie perspektivisch ausbauen.“

Weitere Informationen:
Thonet GmbH
www.thonet.de

 
Anzeige