In ihrem Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Sie will dem viel zitierten Recht auf Reparatur auf nationaler und europäischer Ebene zum Durchbruch verhelfen. Die deutliche Verlängerung der Lebensdauer von Dingen durch Reparierbarkeit und stärkere Wertschätzung soll das Ende der Wegwerfgesellschaft einläuten. Dass es zudem Not tut, Ansätze und Prinzipien wie nachhaltiges Design und Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) flächendeckend anzuwenden, dürfte unstrittig sein. Der Zustand der globalen Ökosysteme im Anthropozän lässt wenig Interpretationsspielraum.
Recht auf Reparatur führt zurück zum traditionellen Qualitätsverständnis
Die vielen grundsätzlich begrüßenswerten heutigen politischen Initiativen und Ideen wie Ökodesign-Verordnung, Ökodesign-Richtlinie und Produktpass machen einen wichtigen Umstand fast vergessen. Als Schlüssel zur Zukunft führt die Überwindung der Ex-und-Hopp-Mentalität zugleich weit zurück in die Vergangenheit. Hergebrachtes Qualitätsverständnis und der Verzicht auf Verschwendung gingen im vergangenen Jahrhundert lediglich verloren – zugunsten billig produzierter Massenware. Zum Glück jedoch nicht durchweg. Es gibt nach wie vor Unternehmen, deren Geschäfts- beziehungsweise Designprinzip nicht darauf basiert, Reparaturen zu erschweren oder gar zu verunmöglichen.
Fast wie Asterix den Römern stellt sich beispielsweise Thonet dem Wahnsinn absichtlicher Müllproduktion seit Ewigkeiten in den Weg. Ein Recht auf Reparatur braucht von der deutschen Traditionsmarke, über die wir schon verschiedentlich berichteten, nicht gefordert werden. Die Möbel sind noch Jahrzehnte oder sogar Generationen später reparierbar. Wobei sie qualitativ ohnehin ihresgleichen suchen. Sie haben den „Test of time“ zahllose Male bestanden. Optisch – indem sie heute gesuchte Klassiker sind – und in puncto Haltbarkeit.
Wer billig kauft, kauft zweimal
Zu Recht bereichern Thonet-Möbel die Sammlungen von Museen weltweit. Es ist indes ganz normal, dass sich jenseits von Ausstellungsräumen bei täglicher Beanspruchung irgendwann Schäden ergeben. Den Gesetzen der Physik ist nicht zu entkommen. Wichtig ist daher, alles von vornherein so zu konstruieren, dass sich Verschleißteile leicht auswechseln respektive ausbessern lassen. Bei Thonet rennt man mit dieser Forderung offene Türen ein, wie das Beispiel der Sitzflächen von Bugholzstühlen zeigt.
Manche Stühle sind robust genug, um auf ihnen herumzutrampeln. Einerseits praktisch – etwa beim Renovieren. Andererseits ist bekannt, dass die meisten Unfälle im Haushalt passieren. Man sollte also lieber zur Leiter greifen. Zum Thonet-Stuhl mit Wiener Geflecht jedenfalls keineswegs. Für diese Art der punktuellen Belastung sind sie nicht bestimmt. Was nicht heißt, dass sie bei sachgemäßer Verwendung nicht extrem lange halten. Außerdem sind ihre nachgiebigen Sitzflächen ausnehmend bequem, was einer der Gründe ist, warum sie zum legendärsten Kaffeehaus-Möbel wurden. Kommt es irgendwann zu einem Problem, tauscht der Thonet-Reparaturservice altes Rohrgeflecht aus und schenkt Stühlen so ein zweites Leben. Wir finden daher: Ein Recht auf Reparatur ist gut, maximal solide und perfekt reparaturfreundlich konstruierte Produkte sind noch besser.
Weitere Informationen:
Thonet GmbH
www.thonet.de
Bildhinweis:
Für alle Fotos gilt: © Thonet
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