Auf den Spuren von Mart Stam arbeiteten Düsseldorfer Studenten zwei Jahre lang mit Unterstützung von Thonet an der Vision eines Multifunktions-Seminartisches.

Eine Bereicherung des Hochschulalltags sollte er sein, flexibel im Handling und außerdem möglichst langlebig: Studierende der Fachbereiche Design und Architektur der Hochschule Düsseldorf arbeiteten im Rahmen eines Wettbewerbs über zwei Jahre an einem innovativen Seminartisch für ein neues Gebäude. Initiiert wurde der studentische Contest von der Firma Thonet, die fraglos zu den profiliertesten Designunternehmen der Welt zählt.

Den Ausgangspunkt und zugleich die Inspirationsquelle für das Projekt bildeten die bereits vorhandenen rund 1000 Exemplare des Thonet-Stahlrohr-Klassikers S 43. Entworfen hat das ikonische Sitzmöbel 1931 kein Geringerer als Mart Stam. Stam gehört zu den bedeutendsten Architekten der Moderne und den Pionieren des modernen Möbeldesigns. Bis heute ungebrochen ist beispielsweise die Nachwirkung seiner Beiträge zur legendären Stuttgarter Weißenhof-Siedlung sowie in der Rolle des Gastdozenten am Bauhaus Dessau.


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Exemplarischer Entwurf im Geiste der Moderne

Freischwinger stehen sinnbildlich für Reduktion. Aus der Verbindung von ästhetischer und konstruktiver Sparsamkeit resultiert ein bequemer Schwingeffekt des Gestells. Eine Polsterung wird dadurch verzichtbar. Die bemerkenswerte Geradlinigkeit in der Form und der Bruch mit jahrhundertealten Prinzipien durch den Wegfall der Hinterbeine machen das Modell S 43 zu einem exemplarischen Entwurf im Geiste der Moderne. Dabei durchdringt das Möbel dieselbe unverwechselbare Handschrift von Mart Stam, die all seine Entwürfe auszeichnet. Noch immer inspiriert sein Werk den Design-Nachwuchs aus aller Welt. So auch zuletzt in Düsseldorf.


 
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Bei dem Design-Wettbewerb ging es um weit mehr als nur das Erreichen einer optischen Verwandtschaft zum Stahlrohr-Freischwinger von Mart Stam. Das Anforderungsprofil sah dezidiert praktische Qualitäten für einen flexiblen Hochschulalltag vor. Das Möbel sollte als Tisch Platz für vier bis sechs Personen bieten. Gleichzeitig aber sollte es sich spontan und werkzeuglos in eine vertikale Präsentationsfläche verwandeln lassen. Besonderes Augenmerk galt darüber hinaus der Stabilität und Langlebigkeit – und somit der Nachhaltigkeit. Eigenschaften, die das berühmte Vorbild ebenso auszeichnen.

And the winner is …

Ästhetisch perfekt aufeinander abgestimmt: die neu entwickelten Seminartische zusammen mit dem Klassiker von Mart Stam, dem Freischwinger S 43 von Thonet.

Thonet produzierte Prototypen der besten Wettbewerbsbeiträge und testete sie eingehend. Der daraus resultierende Prüfbericht bildete die Grundlage für die Wahl des Siegermodells. Eine Jury, bestehend aus Hochschulmitgliedern und Vertretern der Firma Thonet, kürte den PBSA-Tisch von Nachwuchs-Designer Zohair Zouirech zum Sieger. Zouirech benannte seinen Entwurf nach dem Zusammenschluss beider Düsseldorfer Fachbereiche zur Peter Behrens School of Art. Das wiederum stellt eine Reverenz an einen der wichtigsten Produktdesigner des 20. Jahrhunderts dar.

Das Siegermodell entwickelte Zouirech zusammen mit Thonet, der Modellbau- und Prototypenwerkstatt, dem Labor für Form + Raum der Peter Behrens School of Art und – für den Tischbeschlag – mit der Firma Bahsys GmbH. Thonet lieferte die Stahlrohr-Gestelle für den PBSA-Seminartisch passend zu den Gestellen der S 43 von Mart Stam in einem grauen Farbton. Zudem findet sich das Grau der Formholzteile für Sitz und Rücken des Stuhls in der Tischplatte wieder. Der PBSA-Seminartisch ist nicht auf dem Markt verfügbar und wurde exklusiv für die Hochschule Düsseldorf hergestellt.

Weitere Informationen:
Thonet GmbH
www.thonet.de

 
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