Wer bei Taucheruhren nur an Rolex denkt, springt zu kurz. Wir zeigen zwei exzellente Modelle von Doxa und Squale zum kleinen Preis. Unser Titelbild zeigt die Doxa SUB 200 in der Farbstellung Schwarz am Stahlband. Foto: © Doxa

70 Jahre nach ihrer Erfindung zählt die moderne Taucheruhr zu den beliebtesten Zeitmessern – und Statussymbolen. Gäbe es genauso viele Tauchende wie Taucheruhren, würde man an den Küsten dieser Welt auf ein Meer aus Neopren blicken. Die meisten kommen aber bestenfalls mit Pool- oder marinem Oberflächenwasser in Kontakt. Das liegt zum Teil daran, dass Taucheruhren – wie es im Angelsächsischen heißt – häufig ein Arm und ein Bein kosten. Und zwar ohne Hai-Angriff. (Von den bedrohten Knorpelfischen wird gleich noch die Rede sein.)

Man muss jedoch überhaupt kein Vermögen für eine gute Taucheruhr ausgeben. Die zwei Modelle, die wir im Folgenden kurz vorstellen, beweisen es. Sie kosten einen Bruchteil dessen, was für die Taucheruhr-Ikonen Blancpain Fifty Fathoms und Rolex Submariner aufgerufen wird. Unsere Alternativvorschläge stammen von Doxa und Squale. Marken, von denen viele noch nie etwas gehört haben, trotzdem sie sich bereits vor Jahrzehnten einen Namen machen konnten. Beide Uhren sind Kandidaten für die One-Watch-Collection – und echte Taucheruhren. Wir empfehlen hierzu unseren Beitrag „Dichtung und Wahrheit“.


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Eine Uhr mit ruhmreicher Vergangenheit: Doxa

Alles andere als ein Haushaltsname, besitzt Doxa (griechisch für Ruhm) für den Tauchsport eine Bedeutung, die aller Ehren Wert ist. In den 1960er-Jahren erkannte man bei der 1889 durch Georges Ducommun in Le Locle gegründeten Marke die wachsende Bedeutung von Taucheruhren und machte sich an die Entwicklung. Tauch-Legende Jacques-Yves Cousteau beriet die Schweizer bei dem Projekt. Heraus kamen Produkte, die zivile und militärische Profitaucher überzeugten.


 
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Faux Vintage? Die Wölbung des Saphirglases der Doxa SUB 200 ahmt das frühere Plexiglas nach. Die orangene Farbstellung ist markentypisch und hat nicht bloß ästhetische Gründe. Foto: © Doxa

Einstiegsmodell des heutigen Doxa-Portfolios ist die SUB 200 mit ihrer coolen Vintage-Optik. Eine vollwertige Dreizeiger-Taucheruhr mit 42 Millimeter großem Stahlgehäuse, einseitig drehbarer Lünette, kratzfestem Saphirglas und praktischer Datumsanzeige. Befestigt wird sie wahlweise am Stahlarmband oder einem Kautschukband in Zifferblattfarbe. Sechs verschiedene stehen zur Wahl. Typisch für Doxa ist die orangene Farbstellung. Wie die einstige Grundlagenforschung zeigte, ist die Farbe unter Wasser besonders gut und lange sichtbar.

An der von einem soliden Schweizer ETA-Automatikwerk angetriebenen, 200 Meter wasserdichten SUB 200 haben wir fast nichts auszusetzen. Einzig vielleicht die Namensgebung der schwarzen Version. „Sharkhunter“ ist angesichts von Millionen Haien, die jedes Jahr getötet werden – was wiederum Ökosysteme stark bedroht –, unglücklich gewählt.

Der Hai unter den Taucheruhren: Squale

Wir bleiben quasi beim Hai, während wir zu Squale wechseln. Dieser Hersteller, dessen Name sich vom italienischen Wort für Hai ableitet, fertigte anfangs in Neuchâtel im Auftrag anderer bekannter Schweizer Unternehmen. 1959 kam das erste Patent für die Produktion von Taucheruhr-Gehäusen und es erfolgte die Anmeldung der Marke Squale. Erste eigene Taucheruhren wurden 1962 – im Jahr der Kubakrise – auf den Markt gebracht.

Die Wasserdichtigkeit der Squale 1521 Classic COSC ist mit 50 atm (umgerechnet 500 Meter) angegeben. Zertifizierte chronometrische Genauigkeit ist ein interessantes Argument. Wer darauf verzichten kann, spart rund ein Drittel des Preises. Foto: © Squale

Der Squale-Klassiker schlechthin ist die ebenfalls 42 Millimeter große 1521. Erkennungsmerkmale der mit sehr ordentlichen Schweizer Sellita-Werken ausgestatteten Uhrenlinie ist die Krone im geschützten Bereich bei vier Uhr und der auffällige Minutenzeiger. Erneut begegnet uns hier die Farbe Orange. Durch sie lassen sich Tauchminuten und Dekompressionszeiten mühelos überwachen.

Wer allerdings meint, im Zeitalter der Tauchcomputer seien mechanische Taucheruhren entbehrlich geworden, hat nur theoretisch Recht und weiß nichts über die Gefahr eines Batterie- beziehungsweise Elektronik-Breakdowns. Es muss hingegen äußerst viel passieren, damit ein „konstruktiver Zwangsläufer“ seinen Dienst verweigert. Besser also, man hat unter Wasser einen mechanischen Freund dabei, dem man sein Leben ruhigen Gewissens anvertrauen kann.

Weitere Informationen:

DOXA Uhren AG
https://eu.doxawatches.com/de

Squale SA
https://www.squale.ch

Bildhinweis:
Unser Titelbild zeigt die Doxa SUB 200 in der Farbstellung Blau am Stahlband. Foto: © Doxa

 
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