Mit seinem für Herman Miller entworfenen Asari Chair schafft Naoto Fukasawa den schwierigen Spagat zwischen professionellem Büromöbel und Polsterstuhl für das wohnliche Ambiente. Foto: © Herman Miller

Mit seinem soeben vorgestellten Asari Chair hat sich US-Möbelhersteller Herman Miller quasi an einer Akrobatik-Übung versucht, die leicht hätte schiefgehen können. Der neue Stuhl des vor hundert Jahren gegründeten Unternehmens fungiert gleichzeitig als professionelles Büromöbel und bequemer Polsterstuhl im wohnlichen Ambiente.

Der Asari Chair als Bindegleid zwischen zwei Welten

Die Idee passt in unsere Zeit. Teleheimarbeit ist normal geworden und findet Niederschlag bei Einrichtungsfragen. Das wirkt sich spürbar auf die Nachfrage nach ergonomischen Sitzmöbeln aus, die im Wohnzimmer gleichermaßen gut aussehen. Umgekehrt versuchen viele Unternehmen den Wechsel zurück ins Büro mittels einer behaglicheren Atmosphäre schmackhafter zu machen.

Mit dem Asari Chair zielt Herman Miller darauf, beide Welten zu verbinden. Unternehmenspräsident Ben Watson: „Die Anforderungen an Räume sowohl im Privaten als auch im Büro haben sich im Zuge des Wandels der Arbeitswelten grundlegend geändert. Der neue Asari Chair aus der Feder von Naoto Fukasawa bedient dank seines klaren Designs, seinen intuitiven Einstellmöglichkeiten und seiner maximalen Ergonomie die Bedürfnisse des Marktes ideal.“

Freude beim Sitzen und Anschauen

Für seinen Entwurf ließ sich Naoto Fukasawa von Formen aus der Natur inspirieren. Asari ist das japanische Wort für Venusmuschel. Nachvollziehbar beschreibt das die organisch anmutende gepolsterte Rückenlehne. „Mein Wunsch war es, mit der neuen und unkonventionellen Form des Asari Chair Freude sowohl beim Sitzen als auch beim Anschauen zu bereiten, sodass der Stuhl mit der Zeit zu einer neuen Stuhl-Ikone wird“, erklärt Fukasawa das Designkonzept selbstbewusst.

Der 1956 in Kōfu auf der japanischen Hauptinsel geborene Designer hat sich in der Vergangenheit mit zahllosen realisierten Produkten hervorgetan, die funktional überzeugen und Schönheit aus formaler Reduktion beziehen. Dazu zählt der von Lamy produzierte Kugelschreiber „Noto“, um nur ein Beispiel zu nennen.

Den Lebensstil auf das Einfache zurückführen

Seinen Ansatz erläutert Fukasawa wie folgt: „Ein ganz wesentlicher Teil meiner Designphilosophie besteht darin, unseren Lebensstil auf das Einfache zurückzuführen. Das bedeutet für mich auch, meinen Kreationen eine Anziehungskraft zu verleihen, die es den Menschen erlaubt, sie ins Herz zu schließen.“

Fukasawas Streben nach der Bereicherung des Lebens mit hochwertigen Dingen, die so zeitlos-neutral sind, dass sie praktisch nie langweilig werden können, ist richtungsweisend. Exemplarisch lässt es sich für das heranziehen, worauf unser Journal schwerpunktmäßig von Beginn an und in unverwechselbarer Weise seinen Fokus richtet: Nachhaltigkeit durch Langlebigkeit. Als Gegenentwurf zur Unkultur des schnellen Verbrauchens und Wegwerfens.

Zwei Formen und zahlreiche Farben. Der Asari Chair liebt es vielfältig.

Der Asari Chair im Detail

Nicht minder anspruchsvoll als die äußere Gestaltung des Asari Chair ist sein Funktions-Repertoire. Eine synchrone, sich selbst anpassende Neigungsmechanik ermöglicht natürliche Bewegungsabläufe. Das patentierte „PostureFit“-System sorgt für das Ausfüllen des Abstandes zwischen dem unteren Rücken und der Rückenlehne. Hierdurch wird eine natürliche Ausrichtung der Wirbelsäule gewährleistet. Das konturierte Sitzpolster wiederum bietet optimalen Halt, außerdem beugt es Druckstellen vor.

Erhältlich ist der Asari Chair in einer hohen und einer mittelhohen Version. Auf die skulpturale Form des Stuhls zahlt die einheitliche monochrome farbliche Ausführung von Fußkreuz, Armlehnen und Korpus ein. Zur Verfügung stehen acht Standardfarben. Vertragskunden von Herman Miller ist es darüber hinaus möglich, aus mehr als 180 individuellen Farbkombinationen auszuwählen.

Weitere Informationen:
Herman Miller, Inc.
www.hermanmiller.com

Bildhinweis:
Für alle Fotos gilt: © Herman Miller

 
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