In den Highlands mag es nur einen geben, die Unterwasserwelt beherrscht ein Duopol aus zwei berühmten Taucheruhren. Eine davon ist die Blancpain Fifty Fathoms.

Von wegen, es kann nur einen geben. Das geflügelte Wort aus der legendären Highlander-Filmreihe mit Sir Thomas Sean Connery in einer der Hauptrollen (als einer von mehreren, sich gegenseitig belauernden und eliminierenden Unsterblichen), mag in der Abgeschiedenheit des schottischen Nordwestens seine Berechtigung haben. Die Unterwasserwelt hingegen beherrscht ein Duopol aus zwei berühmten Taucheruhren aus der Schweiz, auf deren „Ableben“ man trotz ständiger Angriffe durch Klone beziehungsweise Epigonen nicht wetten sollte.

Keine Verwechslungsgefahr

Erstmals aufgetaucht (Wortwitz beabsichtigt) sind die Blancpain Fifty Fathoms und die Rolex Submariner praktisch zeitgleich vor knapp 70 Jahren. Welche die älteren Rechte besitzt, lässt sich kaum mehr zweifelsfrei klären. Im Sinne der Artenvielfalt geht das völlig in Ordnung. Fest steht, dass die 1735 gegründete Manufaktur Blancpain mit Sitz in Le Brassus 170 Jahre älter ist als ihr Mitbewerber aus Genf. Ein Wert der – wer sich mit der heutigen Lebensdauer von Unternehmen beschäftigt hat, weiß es – Ehrfurcht gebietend hoch ist.

Was die Gestaltung der beiden Konkurrenzmodelle betrifft, besteht ebenso Klarheit und keine wirkliche Verwechslungsgefahr. Mögen sie sich auf dem Papier stärker ähneln als Poseidon und Neptun – optisch besitzen Submariner und Fifty Fathoms jeweils ihren ganz eigenen, ausgeprägten Charakter. Getreu dem Motto „Wenn zwei das Gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe“. Obwohl die nach einem nautischen Längenmaß benannte Fifty Fathoms 1953 für die Kampfschwimmer des französischen Militärs konzipiert wurde, ergo für die denkbar härtesten Bedingungen, ist ihr eine vorzüglich ausgeprägte Kultiviertheit zu attestieren.

Mit der Fifty Fathoms taucht man unter dem Sonar

Das Pendant mit dem Krönchen-Logo tritt auch in der neuesten Iteration ein Stück weit markiger auf. Das Label „Tool Watch“ will zu den inzwischen aufgerufenen Preisen allerdings nicht länger passen. Dennoch gäbe es an der über Jahrzehnte perfektionierten Rolex wenig auszusetzen, würde bei ihr nicht stets der Verdacht des Gefälschtseins mitschwingen. Es wäre jedoch grob unsportlich, das dem Hersteller der Submariner anzulasten.

Links im Bild: Die Fifty Fathoms Grande Date mit dem neuen Titanarmband. Rechts gut im Blick: mechanische Perfektion hinter einem Saphirglasboden. Ein weiterer deutlicher Unterschied zur Konkurrenz aus Genf, die ihre Werke lieber versteckt. (Fotos: © Blancpain)

Ironischerweise wird für die Fifty Fathoms sogar der höhere Listenpreis fällig, trotzdem sie für Menschen, denen der Sinn nach Blendwerk steht, deutlich unter dem Sonar taucht oder besser gesagt unter dem Radar fliegt. Understatement nennt man das gemeinhin. Etwas, das heutzutage, da sich Myriaden von aalglatten „Fake People“ in Politik, Wirtschaft und Medien zwanghaft in den Vordergrund drängen, wieder an Bedeutung gewinnt. Doch noch einmal: Ausgerechnet den Genfern die Popularität ihrer Uhren in zwielichtigen Kreisen anzukreiden, entspräche nicht der feinen englische Art.

Für jeden das passende Modell

Apropos fein: Während die von eleganten Linien geprägte Fifty Fathoms äußerlich dem seinerzeit häufig durch Jacques Cousteau verwendeten Ursprungsmodell gleicht, umfasst die Uhrenfamilie mittlerweile passende Alternativen für all diejenigen, die es eine Spur sportlicher respektive robuster wünschen oder sich tatsächlich in größere Wassertiefen wagen wollen. Zum Beispiel die Fifty Fathoms X (zu erkennen in unserem Titelbild) oder die Fifty Fathoms 500 Fathoms. Dechiffrierung des leicht holprigen Namens gefällig? Ein Fathom entspricht abgerundet 1,8 Metern, die klassische Fifty Fathoms steht somit für rund 100 Meter und die 500 Fathoms dementsprechend für die zehnfache Tiefe.

Dass die Angaben bei Uhren nicht zwingend mit Tauchtiefen gleichzusetzen sind, erklärten wir zuvor an anderer Stelle. Dass die meisten Taucheruhren lediglich als „Desk Diver“ Verwendung finden, ist ebenfalls kein Geheimnis. Schon die frühesten Modelle wurden selten richtig durchgeschüttelt. Die überwiegende Zeit wurden sie quasi bloß sanft gerührt, um einen weiteren von Sean Connery verkörperten Filmhelden zu bemühen. Gewiss, der trug aufgrund der literarischen Vorlage zum Anzug Rolex und nicht Blancpain. Aber wir haben ja bereits festgestellt, dass es sehr wohl zwei geben kann.

Weitere Informationen:
Blancpain
www.blancpain.com

Bildhinweis:
© Blancpain

 
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