Über ungelegte Eier reden wir prinzipiell nur ungern. Wenn es allerdings um die Zukunft des Kochens geht, sind wir mit Begeisterung dabei. Künstliche Intelligenz (KI) wird die Küche und – zusammen mit fortgeschrittener Robotik – die Haushaltsführung nachhaltig verändern. Den Hospitality-Sektor ebenso. Die bis dato nie eingetroffene unbeschwerte automatisierte Zukunft, die beispielsweise der 1956 für General Motors produzierte Werbefilm „Design for Dreaming“ in Aussicht stellte – sie könnte nun doch bald Einzug halten. Quasi als Zwischenstopp auf dem Weg dorthin zeigt das Miele Food Lab, wie KI-Assistenzsysteme etwa bei Speiseplänen und der Zubereitung helfen können.
Visionen vom Leben in der Zukunft mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit
Dem Vorhaben angemessen erscheint das futuristische Gebäude in Vilvoorde bei Brüssel, welches außer dem Miele Food Lab noch über 80 weitere Partnerunternehmen beherbergt. Sie zeigen in dem „Living Tomorrow“ getauften experimentellen Innovationszentrum ihre Visionen vom Leben in der Zukunft. Das weckt Erinnerungen an Einrichtungen wie das „Monsanto House of the Future“ – eine Attraktion im kalifornischen Disneyland. Dem Publikum wurden hier von 1957 bis 1967 inzwischen banale Segnungen wie Mikrowellengeräte und jede Menge Plastik präsentiert.
In nicht ganz unähnlicher Weise werden im Miele Food Lab diverse Installationen zum Wohnen, Arbeiten und der Mobilität von morgen erlebbar. Zudem gibt es einen vielversprechenden Miele-Roboterservice. Die prototypischen, über die Miele-Cloud gesteuerten Assistenzsysteme für die Küche heißen „Nutrition Assistant“ und „Cooking Companion“. In wenigen Jahren sollen sie Serienreife erreichen und den Alltag vereinfachen. Andreas Enslin, Design-Chef bei Miele, erklärt: „Mit so einem intelligenten System kann in Zukunft jeder in seiner Küche gute, gesunde Speisen zubereiten – unabhängig von Alter oder Vorwissen.“
KI balanciert im Miele Food Lab alles aus
Der Nutrition Assistant soll künftig die gesamte Planung in der Küche übernehmen. Er kennt Familienmitglieder und ihre Lieblingsrezepte, aber zum Beispiel auch Unverträglichkeiten für bestimmte Lebensmittel. Der Assistent erstellt Wochenspeisepläne und wertet auf Wunsch die über Wearables bereitgestellten Vital- und Aktivitätsdaten aus.
Beim Kochen wiederum leiten multimodal mittels Sprachbefehl, über Gesten, einen Tablet-Computer oder eine Touchoberfläche auf der Arbeitsplatte bedienbare Assistenzsysteme an. Als lernendes System weiß der Cooking Companion über die Fähigkeiten der Köchinnen und Köche im Haushalt Bescheid und passt sich kontinuierlich an deren Arbeitstempo an. Dazu Andreas Enslin: „Künstliche Intelligenz balanciert alles aus. Sie passt auf, dass nichts anbrennt oder überkocht und steuert den Kochprozess so, dass ein Menü zur gewünschten Zeit fertig wird.“
Zimmerservice, durch Roboter erledigt
Zusätzlich zum Miele Food Lab wurde im Voco Hotel ein weiteres Projekt verwirklicht. Dieses erstreckt sich über mehrere Etagen des belgischen Living-Tomorrow-Gebäudes. An der Rezeption und auf den Fluren des Hotels kommen Serviceroboter zum Einsatz. Die autonom agierenden Prototypen betätigen sich als Kofferträger und sind mit Schubladen für Zimmerservice-Aufgaben ausgestattet. Sobald Hotelgäste per App Bestellungen aufgeben, werden die Roboter im Back-Office oder in der Hotelküche beladen. Ihre Ankunft kündigen sie auf den Smartphones der Gäste an.
Apropos Gäste – Living Tomorrow bietet Führungen durch das Zukunftsgebäude an. Neben spannenden Einblicken in das Alltagsleben der Zukunft lockt nicht zuletzt ein einzigartiger Blick aus der zwölften Etage auf die Stadt Brüssel. Interessierte melden sich einfach auf der Homepage an.
Weitere Informationen:
Living Tomorrow Innovation Campus
www.livingtomorrow.com
Miele & Cie. KG
www.miele.de
Bildhinweis:
Das Titelbild zeigt eines der Assistenzsysteme des Miele Food Lab. Foto: © Miele
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