Als wir vor einiger Zeit gefragt wurden, ob wir nicht ein Interview mit einem bekannten, international aufgestellten Grafikdesign-Dienstleister führen möchten, war für uns eines sofort klar. Gegenstand müssten die revolutionären Umbrüche durch künstliche Intelligenz sein. Nachdem es dem Unternehmen erst gar nicht schnell genug gehen konnte, kam wenig später eine Absage. Wie sich zeigte, steckte man mitten in einem großen organisatorischen Umbruch. Vielleicht hatte man sich zu viel zugemutet – oder scheute in der jetzigen Phase, zu viel preiszugeben.

Tatsache ist, dass die gesamte Branche vor einer nachgerade historischen Zäsur steht. Diese ist vergleichbar mit der Einführung der Fotografie im vorletzten Jahrhundert. Wie aber reagieren gestalterisch Tätige darauf? Werden sich auch dieses Mal neue Arbeitsweisen und Stile entwickeln – so wie in der Kunst des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts? Als Antwort auf die perfekte technische Abbildbarkeit der Welt gab man die Gegenständlichkeit sukzessive auf und strebte dem Nullpunkt der Malerei entgegen.


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Wir haben quasi mit dem Verursacher gesprochen

Zurück zu besagter Enttäuschung. Nun hätten wir nach einem anderen Interviewpartner suchen können. Stattdessen fanden wir es sinnvoll, erst einmal dort nachzufragen, wo der Quell all dieser Veränderungen liegt.


 
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Es mag auf den ersten Blick wenig originell sein, ChatGPT (in seiner neuesten Ausprägung) zur Zukunft des Grafikdesigns zu befragen, weil dies natürlich jeder tun kann. Allerdings kommt es durchaus auf die konkreten Fragen an.

Zudem erhält man – das ist jedenfalls unser Eindruck – eine gute erste Diskussionsgrundlage. Denn zur Diskussion laden wir Sie ganz herzlich ein. Schreiben Sie uns, was Sie für den Bereich Grafikdesign erwarten. Und teilen Sie, wenn Sie mögen, gern auch Ihre längerfristige Vision für künstliche Intelligenz mit uns.

CP: Wie ändern sich durch die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz die Workflows im Grafikdesign sowie die Rolle der Designschaffenden – und was bedeutet das für die Effizienz gestalterischer Prozesse?

ChatGPT: Durch KI werden viele Aufgaben im Grafikdesign automatisiert, was die Geschwindigkeit und Effizienz erhöht. Designschaffende können sich auf konzeptionelle und kreative Aspekte konzentrieren, während die KI repetitive Aufgaben übernimmt. Dies führt zu einer Neuausrichtung der Rolle, bei der die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine im Vordergrund steht.

CP: Welche neuen Fähigkeiten sollten im Grafikdesign Tätige entwickeln, um die Potenziale generativer KI optimal nutzen zu können?

ChatGPT: Designer sollten lernen, wie man KI-Tools effektiv steuert und in kreative Prozesse integriert. Dies bedeutet, ein Verständnis für Algorithmen, Prompt-Design und Datenmanipulation zu entwickeln, um die Möglichkeiten der KI optimal zu nutzen.

CP: Werden die künstlerisch-handwerklichen Fähigkeiten sowie die Kreativität des Menschen in Zukunft überhaupt noch wichtig sein?

ChatGPT: Auch in der Zukunft werden künstlerische und handwerkliche Fähigkeiten eine wichtige Rolle spielen, da Kreativität und das Erkennen von Kontext durch den Menschen unersetzbar bleiben. Prompts einzugeben ersetzt nicht die Fähigkeit, ästhetische Entscheidungen zu treffen und visionäre Designs zu schaffen.

CP: Wie verändert der zunehmende Einsatz generativer KI im Grafikdesign die Stilistik? Kommen hierdurch neue Ausdrucksformen und gestalterische Trends auf uns zu?

ChatGPT: Generative KI fördert neue Ausdrucksformen und Trends, indem sie ungewöhnliche Kombinationen und Stile ermöglicht, die für Menschen schwierig zu denken wären. Der kreative Prozess wird vielfältiger, und wir sehen eine Verschmelzung von klassischen und experimentellen Stilen.

CP: Würde, wenn Menschen sich als Reaktion auf die kalte Perfektion künstlicher Intelligenz zum Beispiel durch gezielt unperfekte Ästhetik stilistisch abzuheben versuchen, dieser Stil nicht ebenfalls von der KI einverleibt? Und wird man, anders gefragt, künftig noch von Menschen gemachte Entwürfe als solche erkennen und von KI-Entwürfen unterscheiden?

ChatGPT: Es ist denkbar, dass die gezielt unperfekte Ästhetik ebenfalls von der KI adaptiert wird. Dennoch wird es subtile, schwer replizierbare menschliche Elemente geben, die durch Erfahrung, Emotion und Kontextverständnis geprägt sind und KI-Entwürfe von menschlichen unterscheiden lassen.

CP: Ist künstliche Intelligenz zusammenfassend gefragt eher Fluch oder Segen für das Grafikdesign?

ChatGPT: KI ist sowohl Fluch als auch Segen: Sie steigert die Effizienz und eröffnet neue kreative Möglichkeiten, aber sie bringt auch die Gefahr einer Standardisierung und der Entfremdung von der handwerklichen Kunst. Der Schlüssel liegt darin, sie als Werkzeug zu begreifen und kreativ mit ihr zu arbeiten.

 
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