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Ettore Sottsass, der mit gleichgesinnten 1980 die Gruppe Memphis gründete, empfand die seit dem Bauhaus vorherrschenden Leitsätze des „Less is more“ und des „Form follows function“ als dem Leben und den Menschen entrückt. Hier im Bild: die Sottsass-Tischleuchte Pausania von Artemide im typischen Memphis-Stil, herausgebracht Mitte der 1980er-Jahre.

Postmoderner Lichtblick: Memphis statt Monotonie

 

Weiße Häuser und Wände, weiße Möbel und weiße oder allerhöchstens graue oder schwarze Accessoires mit zum Setting passenden, reduzierten Formen: Es existieren – so wie es im Internet ohnehin nichts gibt, das es nicht gibt – komplette Websites oder Magazine, die sich dem Minimalismus in Reinform widmen. In allergologischer Strenge tolerieren sie keine ornamentale Schwäche, weder dekorative Zweideutigkeiten noch Zufälle. Sie akkumulieren quasi nur Design als Design. Ähnlich wie in der Minimal Art der 1960er-Jahre wird hier ein Idealzustand beschrieben, der mit dem Leben kaum Schnittmengen bildet. Buntheit und Lebendigkeit werden bloß als Ausnahme akzeptiert, welche die Regel bestätigt.

Für die gelegentliche Inspiration sind derlei Plattformen durchaus eine ergiebige Fundgrube. Im Sinne eines vorbehaltlosen Paradigmas wäre das von ihnen Kuratierte allerdings wohl eher Albtraum als Elysium. Eine dem Beispiel nacheifernde freiwillige Quasireizdeprivation in Form vollkommen steriler, splendid-karger Räume könnte sich aus psychologischer Sicht sogar negativ bemerkbar machen.

Dem Alltag und den Menschen entrückt

Ähnlich wie manche, denen heute das viele Wenig zu viel wird, muss sich vor vier Jahrzehnten Ettore Sottsass gefühlt haben. Der ausgebildete Architekt, der sich damals schon als Industrie- und Produktdesigner etabliert hatte, empfand die seit dem Bauhaus vorherrschenden Leitsätze des „Less is more“ und des „Form follows function“ als dem Leben und den Menschen entrückt. Vielmehr sollte für ihn Design im Dialog mit Mensch, Gesellschaft und Alltag stehen, um so das Leben zu verbessern.

Der 2007 verstorbene Ettore Sottsass mit seinen beiden Artemide-Leuchten Callimaco und Pausania (v. l. n. r.).

Wir kamen bereits bei einer anderen Gelegenheit auf die legendäre Zusammenkunft in Ettore Sottsassʻ Wohnung im Dezember 1980 zu sprechen, die die Geburtsstunde der avantgardistischen Gruppe Memphis markiert – benannt nach Bob Dylans „Stuck Inside of Mobile with the Memphis Blues Again“, das währenddessen zufällig lief. In den Jahren darauf schrieb das Kollektiv mit unverwechselbar unkonventionellen, von der Alltagskultur inspirierten Entwürfen Designgeschichte. Die gebräuchlichen Labels in dem Zusammenhang wie „Antifunktionalismus“ oder „Anti-Design“ suggerieren indes fälschlich, der Gebrauchswert trete gänzlich hinter dem zwanglosen Experimentieren mit Formen zurück.

Form follows emotion

Zur Gruppe Memphis gehörte mit Ernesto Gismondi auch der Gründer der italienischen Leuchtenmarke Artemide. Aus der Luft- und Raumfahrttechnik kommend, fand der Architekt und Designer den Weg zum Produkt- und Industriedesign über die Beschäftigung mit modernen Werkstoffen. Von ihm stammen zahlreiche Artemide-Leuchten. Gismondis Faszination für Neues ließ ihn außerdem zum Memphis-Förderer der ersten Stunde werden. So brachte Artemide vor 40 Jahren die Stehleuchte Callimaco heraus, die ausgeschaltet einem Garderobenständer gleicht. Eingeschaltet ist der Sottsass-Entwurf mit Sockel und Schirm aus lackiertem Stahl, Säule aus lackiertem Aluminium und Griff aus poliertem und verchromtem Metall ein Spender von indirektem Licht und zugleich ein fantasievoller postmoderner Lichtblick.

Ebenfalls um ein Deko-Objekt mit funktionalem Mehrwert, das auf dem „Form follows emotion“-Prinzip von Memphis basiert, handelt es sich bei der Sottsass-Tischleuchte Pausania. Artemide brachte sie Mitte der 1980er-Jahre auf den Markt. Auf spielerische Weise verbindet Pausania glänzendes Chrom und Plastik sowie als weitere Kontrapunkte runde und eckige Formen von Sockel und Aufbau. Genau wie Callimaco hat das Unternehmen aus Pregnana Milanese heutzutage Pausania als energieeffizientes LED-Modell im Programm. Aufgrund ihrer eigenartigen Mischung aus Einfachheit und Opulenz können beide Leuchten minimalistischen Interieurs zweifellos die fehlende optische Würze verleihen.

Weitere Informationen:
Artemide Deutschland GmbH & Co. KG
www.artemide.com

Bildhinweis:
Für alle Fotos gilt: © Artemide

 
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Verfasst von
Redaktion

Rubrik
Sprezzatura Italiana

Veröffentlicht am
16. Februar 2022


Hinweis: Das Copyright für durch uns erstellte und veröffentlichte Inhalte liegt exklusiv bei COLD PERFECTION. Die Verwendung oder Verbreitung ist auch in Auszügen nur mit ausdrücklicher vorheriger Zustimmung gestattet.

 

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