Skulptur oder Zeitmesser? Die Vacheron Constantin Les Cabinotiers Grande Complication Bacchus ist sicher beides. In ihrem 47 Millimeter großen Gehäuse vereint sie stolze 16 Komplikationen.

Schon der Name der neuen Kreation aus dem Hause Vacheron Constantin sprengt die Grenzen des Gewöhnlichen. Und dann diese Uhr …! Äußerlich ist die Les Cabinotiers Grande Complication Bacchus eher Skulptur als Zeitmesser. In ihrem unübersehbar großen Gehäuse (47 Millimeter im Durchmesser und 19,1 Millimeter hoch) verbirgt sich ein regelrechtes Kabinett edelster Mechanik. Die insgesamt 16 enthaltenen Komplikationen ließen es erforderlich werden, die Rückseite quasi zur zweiten Vorderseite zu machen. Wer die Les Cabinotiers Grande Complication Bacchus daher für eine Verrücktheit hält, liegt goldrichtig. Schließlich ist das Einzelstück aus 18-karätigem Roségold dem Gott des Weines, des Rausches, des Wahnsinns und der Fruchtbarkeit gewidmet. Uhrmacherisch und kunsthandwerklich sind derartige Projekte tatsächlich fruchtbar, denn ohne diese Form der Traditionspflege drohten viele der jahrhundertealten involvierten Techniken irgendwann verloren zu gehen.

Dem Gott des Weines würdig

Betrachten wir die Uhr im Detail und beginnen dazu mit der Außenseite des Gehäuses. Hier schufen die Meistergraveure und Edelsteinfasser von Vacheron Constantin passend zum Bacchus-Thema ein Flachrelief mit Weinlaub und rubinbesetzten Weintrauben als Verzierung. Mehr als 300 Stunden arbeiteten zwei Meisterhandwerker abwechselnd an dem Modell. Allein für die fünf verschieden großen Rubine, welche die Trauben bilden, wurden 113 Vertiefungen benötigt. Nach dem Fassen der Edelsteine musste bei der weiteren Verzierung aufwändig um den Edelsteinbesatz herum gearbeitet werden.

Die Rückseite als zweite Vorderseite: Vacheron Constantin fasste für die Les Cabinotiers Grande Complication Bacchus beinahe alle existierenden Astronomie- und Kalender-Komplikationen zusammen.

Nicht minder arbeitsintensiv gestaltete sich das Modellieren der filigranen Weinblätter mittels der Technik des Stichtiefdrucks. Hierbei wird das Material ausgehöhlt und danach poliert. Um die Erhabenheit der Blätter gegenüber dem Sockel zu verstärken, wurden die Umrisse etwas tiefer gegraben. Diesem Zweck dient ebenfalls die Ziselierung des Sockels. Sie wurde Punkt für Punkt von Hand gehämmert. Die hinreißende Gehäuseverzierung setzt sich auf der Lünette und dem Gehäuseboden der Les Cabinotiers Grande Complication Bacchus fort. Ausgehöhlte Girlanden formen dort zu den champagnerfarbenen Zifferblättern hin einen dekorativen Abschluss. Sogar auf den beiliegenden Verschlüssen (Faltschließe und Dornschließe) finden sich dieselben Gestaltungselemente wieder. Ihre Fertigung nahm deshalb jeweils eine ganze Woche in Anspruch.

Ein Puzzle aus 839 Teilen zu Ehren von Johannes Kepler

Wenden wir uns den inneren Werten zu. Die vom Kaliber 2755 GC16 angetriebene Les Cabinotiers Grande Complication Bacchus zählt zu den komplexesten jemals bei Vacheron Constantin hergestellten Uhren. Diese Aussage erscheint in einem anderen Licht, wenn man um das Alter und die Bedeutung der Genfer Manufaktur weiß. Seit 1755 besteht sie ununterbrochen. Bereits in der Frühzeit gelangen wichtige Innovationen, die den Verlauf der Geschichte der Uhrmacherkunst maßgeblich beeinflusst haben; sowohl hinsichtlich der Fertigungstechniken als auch bezogen auf die Uhrwerksentwicklung.

Das ausgebreitete Herz der „Bacchus-Uhr“: 839 Teile, feinste Finissage und Genfer Siegel als Ausweis höchster Qualität. Quasi ein Bacchanal für Fans gehobener Mechanik.

Die Les Cabinotiers Grande Complication Bacchus ist mit beinahe allen zur Verfügung stehenden Astronomie- und Kalender-Komplikationen ausgestattet. Sie besitzt ein Tourbillon, ein Schlagwerk mit Minutenrepetition, einen ewigen Kalender und eine drehbare Himmelskarte der Sternbilder. Auf dem Tourbillonkäfig bei 6 Uhr sitzt eine kleine Sekunde, außerdem gibt es eine Gangreserveanzeige (die Gangreserve beträgt circa 58 Stunden). Die Uhr zeigt die Jahreszeiten, die Zeitgleichung (also den Unterschied zwischen der wahren Sonnenzeit und der mittleren Sonnenzeit), die Zeiten des Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs sowie das Mondalter, das heißt die Anzahl der Tage, die seit dem letzten Vollmond verstrichen sind. Ein höchst beeindruckendes und hochkomplexes „dreidimensionales Puzzle“ aus 839 Teilen macht all das möglich. Es stellt zugleich den wissenschaftlichen, von Johannes Kepler inspirierten Gegenpol zu den mythologischen Bezügen des Uhrgehäuses dar.

Weitere Informationen:
Richemont Suisse S.A.
www.vacheron-constantin.com

Bildhinweis:
Für alle Fotos gilt: © Vacheron Constantin

 
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