Das preisgekrönte Interior Design bzw. Retail Design der mehr als drei Dutzend Filialen von PAPER & TEA ist ein Must-see. Foto: © Schnepp Renou, Simon Schnepp und Morgane Renou

Als der Tee im 17. Jahrhundert nach Europa kam, war zunächst strittig, ob das Aufgussgetränk der Gesundheit nützt oder schadet. Für den Geldbeutel war es unbestreitbar reinstes Gift, weshalb Tee anfangs der herrschenden Schicht vorbehalten blieb. Demnach wäre es für die Gründung eines Filialunternehmens aus Probier- und Verkaufsstellen wie PAPER & TEA viel zu früh gewesen. Wir kommen gleich darauf zu sprechen, was die Marke besonders macht. (So besonders, dass man sich laufend über neue Auszeichnungen freuen darf.)

Bei der Vorbereitung des Tee-Marktes dürften 1679 die Empfehlungen eines niederländischen Arztes namens Bontekoe geholfen haben. Sein offenbar durch den damaligen Import-Monopolisten honorierter Ratschlag lautete: So viel Tee trinken, wie man überhaupt nur schafft. Dabei musste bekannt gewesen sein, dass man des Guten zu viel haben kann. Shakespeare hatte hierauf zuvor im selben Jahrhundert hingewiesen. Noch einige Jahrzehnte älter ist die Mahnung von Paracelsus, „allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei“.


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Der neue Latte Macchiato

Heutzutage wird in Deutschland zwar zwanzigmal mehr Geld mit Kaffe umgesetzt als mit Tee. Die Entwicklung ist aber anhaltend positiv, wenngleich wir der Türkei ihren Spitzenplatz wohl so bald nicht streitig machen werden. Denn in dem Land auf zwei Kontinenten liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch bei knapp drei Kilogramm – zehnmal mehr als bei uns. Hilfreich ist allerdings, dass das Image von Tee sich in den letzten Jahren stark zum Positiven verändert hat. Die Wirtschaftswoche schrieb schon 2014: „Tee ist der neue Latte Macchiato“.


 
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Auf den Tee-Trend zahlt natürlich ein, dass alkoholhaltige Alternativen merklich an Popularität verlieren. Gesundheit wird zunehmend als kostbares Gut verstanden, während die heutige Forschung zeigt, dass es – gewissermaßen in Widerspruch zu Paracelsus – eine sichere Dosis für das Zellgift nicht gibt.

Aufgeräumt, aber dank der freundlichen Farben und natürlichen Werkstoffe nicht steril wirkend: Das Interior Design von PAPER & TEA ist ein Must-see.

Der Zauber der Teetradition übersetzt in modernes Retail Design

Eine große Rolle spielt ferner das wachsende Interesse an Entschleunigung und Achtsamkeit. Und was passt hierzu besser als die tägliche, individuelle Tee-Zeremonie? Teil des Erfolgskonzeptes der PAPER & TEA Stores ist es, Ruheoasen im urbanen Trubel zu schaffen. Als Orte, die den Zauber der Teetradition und die Vielfalt des Tees vermitteln. Von ihnen existieren inzwischen mehr als drei Dutzend im DACH-Raum sowie in Skandinavien und den Beneluxländern.

Das Zentrum sämtlicher PAPER & TEA Stores bilden die Teebars mit Sitzgelegenheiten für genussvolle, inspirierende Degustationen. Zudem werden Accessoires und Papierwaren angeboten. Das klare, moderne Design der Filialen spiegelt unter anderem japanische und skandinavische Einflüsse und ist reich an raffinierten Details. Zum Beispiel dienen eigens entworfene Tische, die Teetabletts nachempfunden sind, der Präsentation der begehrten Waren.

„One day I decided to try to have a complete day without tea. I was quite shaken. I was quite disturbed.“ – Steven Patrick Morrissey

Erlebnisorientierter Austausch steht im Mittelpunkt

Bei der Gestaltung der PAPER & TEA Stores legte man großen Wert auf den Einsatz natürlicher Materialien wie Stein und Holz. Die Möbel stammen aus Deutschland und Dänemark. Die gesamte Farbgebung orientiert sich an der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre. Die Verwendung von Shoji-Papier – man kennt es von Schiebewänden – betont daneben die große Nähe zu der wundervollen japanischen Kultur.

Insgesamt lenkt in den PAPER & TEA Stores nichts vom Tee und dem übrigen Sortiment ab. Mobile Kasse, Einkaufstaschen und Produktproben verbergen sich in Schubladen. Ein Präsentations- respektive Verkaufsmodell, das für uns nicht ganz so innovativ ist, wie es das Unternehmen selbst angibt, jedoch bislang durchaus Seltenheitswert besitzt. Es rückt den erlebnisorientierten Austausch und die Produkterfahrung in den Mittelpunkt. Dazu gehört, dass sich Store-Team und Gäste bei PAPER & TEA auf Augenhöhe begegnen.

„Eine Freundschaft ist wie eine Tasse Tee. Sie muss klar und durchscheinend sein, und man muss auf den Grund schauen können.“ – Sprichwort aus China

Auf dem Weg zur führenden Premium-Tee-Marke

Dem Handelsverband Deutschland (HDE) gefiel das Retail Design so sehr, dass er den PAPER & TEA Store Hannover in die Auswahl der Nominierten zum „Stores of the Year 2024“-Award aufnahm. Damit nicht genug, durfte das Team um Geschäftsführer Goran Pavlic neben einem doppelten Erfolg bei den ICONIC Awards zusätzlich zwei Red Dot Awards entgegennehmen. Eine galt dem Interior Design der Berliner Zentrale.

Somit ist bewiesen, dass man sich bei PAPER & TEA durchgängig Gedanken über gutes Design macht und Ideen vor allen Dingen auf gelungene Art umsetzt, statt abzuwarten und Tee zu trinken. Das selbstgegebene Ziel, Europas führende Premium-Tee-Marke zu werden, wirkt vor diesem Hintergrund alles andere als überambitioniert.

Weitere Informationen:
P&T Paper & Tea GmbH
www.paperandtea.de

Bildhinweis:
Für alle Fotos gilt: © Schnepp Renou, Simon Schnepp und Morgane Renou

 
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