Wer bei den Kanarischen Inseln nur an Sonne und Strand denkt, kennt La Palma nicht. Die Insel ist ein Eldorado für Himmelsbeobachter. Unser Titelbild, aufgenommen von Alex Díaz, vermittelt, so gut es ein Foto vermag, die Pracht der Milchstraße. Für Gänsehaut-Gefühle muss man sich allerdings auf die Reise machen.

Wer bei den Kanarischen Inseln allein an Sonne und Strand denkt, kennt La Palma nicht. Die fünftgrößte Insel des Archipels hat etwas zu bieten, dass man nur noch selten findet: optimale Bedingungen zur Beobachtung des nächtlichen Himmels.

Wenn es stimmt, was Edgar Allan Poe behauptet hat, dann ist all das, was uns umgibt und was wir selbst sind, lediglich ein Traum innerhalb eines Traums. Ein wenig fassbarer ist indes der Gedanke, dass sämtliche der uns und die gesamte sichtbare Welt konstituierenden Atome – vom Wasserstoff abgesehen – einst in Sternen entstanden. Was uns und alles um uns herum zu nichts weiter als Sternenstaub macht. Der Blick hinaus ins Weltall ist nicht zuletzt aus diesem Grund der Blick in unsere eigene Vergangenheit. Schade nur, dass wir ihn uns weitgehend verbaut haben.


Anzeige


Eine Möglichkeit, der allgegenwärtigen Lichtverschmutzung zu entkommen, um zu erkennen, was früher allen Menschen zugänglich war, haben wir zuvor schon vorgestellt. Doch man muss gar nicht unbedingt bis zu den Malediven reisen, um besondere Sternstunden zu erleben. Als europäische Option bietet sich La Palma an. Die kanarische Insel mit dem Beinamen „Isla Bonita“ (schöne Insel) erhielt 2012 als erste Destination von der UNESCO die Anerkennung als Lichtschutzgebiet (Starlight Reserve).


 
Anzeige


© Imanol Zuaznabar & David de la Iglesia

Eine etwas andere Art von Lichtschutzfaktor

Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung haben auf La Palma eine längere Tradition. Seit 1988 wird der Schutz des Nachthimmels gesetzlich sichergestellt. Der Wert der besonderen Dunkelheit auf der waldreichsten Insel der Kanaren wurde aber bereits viel früher erkannt. Das gab den Ausschlag für den Bau der Sternwarten am Hang des fast zweieinhalb Kilometer hohen Roque de los Muchachos als Teil der Europäischen Nordsternwarte (European Northern Observatory).

Von den hier herrschenden, nahezu idealen Bedingungen für die wissenschaftliche Erforschung profitiert ebenso die touristische Beobachtung des Sternenhimmels. Verschiedene astronomische Pfade wie der Roque-de-los-Muchachos-Sternenweg oder der Vollmondweg laden zu Erkundungen ein. Zudem existieren auf La Palma 16 astronomische Aussichtspunkte, die mit thematischen Informationstafeln ausgestattet sind.

© Enrique Navarro Izquierdo

Geheimnisse des Universums lüften auf La Palma

Für ein noch intensiveres Erlebnis können Astronomietouren gebucht werden, bei denen man von professionellen Guides sozusagen durch den Nachthimmel geführt wird. Alternativ stehen auch Astrofotografie-Routen und Touren mit erdgeschichtlichem Fokus zur Verfügung, welche die Verbindung der Ureinwohner La Palmas mit dem Himmel zum Gegenstand haben.

Empfehlenswert ist überdies der Besuch bei den Profis mit ihren riesigen Teleskopen – wie dem Gran Telescopio Canarias. Sie erlauben einen ungleich tieferen Blick ins All und somit in die Vergangenheit. Auf geführten Touren können Besucher das Observatorium entdecken und sich dabei vom erfahrenen Personal in die Geheimnisse des Universums einweisen lassen. Möglich ist das von Mitte Juni bis Mitte September jeweils täglich sowie außerhalb der Saison an ausgewählten Wochentagen.

Weitere Informationen:
Promotur Turismo Canarias, S.A.
www.visitlapalma.es/de/

Bildhinweis:
Unser Titelbild, aufgenommen von Alex Díaz, vermittelt, so gut es ein Foto vermag, die Pracht der Milchstraße. Für Gänsehaut-Gefühle muss man sich allerdings auf die Reise machen.

 
Anzeige