Wann, vom wem und wie oft das Rad vielleicht sogar neu erfunden wurde, kann heute niemand genau sagen. Fest steht: In die mühevolle Ursprungswelt, in der sich nichts drehte, rollte oder fuhr, würde freiwillig kaum jemand zurückkehren. Bei den rad-, scheiben oder ringförmigen Dreh-Drückstellern oder Drehknöpfen, wie sie heutzutage an unterschiedlichsten Devices, beispielsweise an den neuen Kücheneinbaugeräten der Designlinie Gaggenau Minimalistic zu finden sind, verhält es sich ähnlich. Hat man sich einmal an sie gewöhnt, möchte man sie nicht mehr missen.
Zwar lässt sich diese Erfindung ebenso wenig einer einzigen Person oder Organisation zuschreiben, doch über die verschiedenen evolutionären Schritte herrscht sehr viel mehr Klarheit. Richtig los ging es in den 1980er-Jahren, als Sony mit dem Jog Dial im Bereich der Unterhaltungselektronik die Steuerung von Geräten revolutionierte. Durch nur ein intuitiv zu bedienendes Funktionselement konnte von da an eine ganze Armada aus Knöpfen, Schaltern und Reglern ersetzt werden.

Das A und O: Intuitive, ablenkungsfreie Bedienbarkeit
Ein Jahrzehnt später wurde die Innovation endgültig unverzichtbar, als sie in Form des Scrollrades die Computermaus krönte. Wie beschwerlich ehedem das Verschieben von Bildschirm- respektive Fensterinhalten mittels Bildlaufleisten war, ist nahezu in Vergessenheit geraten. Weitaus wichtiger ist indes die unkomplizierte und intuitive Bedienung im Automobil. Indem das Bedienrad hier Einzug hielt, schloss sich sozusagen der Kreis.
Die ergonomische Bändigung des beinahe schon exponentiellen Wachstums beim Funktionsumfang hat allerdings erkennbar etwas von der Quadratur des Kreises. Das zeigt sich insbesondere während der Fahrt, wo Ablenkungsfreiheit das A und O ist oder zumindest sein sollte. Dass der zunehmende Verzicht auf quasi blind zu bedienende Knöpfe in die Sackgasse führt, haben wir schon an anderer Stelle ausgeführt.
Gaggenau Minimalistic – Perfektion durch Zurückhaltung
Anders sieht es freilich aus bei unbewegten Objekten wie der Gaggenau Minimalistic. Von architektonischer Integration, der zurückhaltenden Formensprache und der Reduktion auf das Wesentliche spricht der Hersteller aus dem Luxussegment selbst. Werden wir etwas konkreter: Charakteristisch für die aus Backöfen, Dampfbacköfen, Mikrowellen-Backöfen, Kaffee-Vollautomaten, Wärmeschubladen und Vakuumierschubladen bestehende Serie ist der zentrale Bedienring. Aus massivem Edelstahl gefräst, fungiert er als das einzige greifbare Element auf einer ansonsten glatten Oberfläche.

Bis zur Aktivierung ist auch das Display hinter Rauchglas verborgen. Das zahlt auf den speziellen Look der in den Farbvarianten „Gaggenau Sterling“ und „Gaggenau Onyx“ verfügbaren Produktserie ein, die nicht steril, sondern minimalistisch-elegant aussieht. „Sie folgt dem Prinzip Perfektion durch Zurückhaltung“, erläutert Sven Baacke, Head of Design bei Gaggenau.
Weil die stärksten Formen oft die einfachsten sind
Über das zentrale Bedienelement sagt User-Interaction- und User-Interface-Designer Sören Strayle: „Der Ring bewahrt ein Gefühl von Haptik – ein präzise gefertigtes Element, das fast wie ein Schmuckstück anmutet. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, in einer zunehmend digitalen Umgebung eine physische Komponente zu erhalten. Die Kreisform des Bedienrings ist universell verständlich, wiedererkennbar und intuitiv erfassbar – sie lädt dazu ein, instinktiv gedreht zu werden. Die Gestaltung dieses schwebenden Bedienrings folgt dem Goldenen Schnitt und vereint dabei Greifbarkeit und Eleganz zu einer Formensprache, die über kulturelle Grenzen hinweg vertraut und harmonisch wirkt.“
Marco Tümmler, Gaggenau Geschäftsführer Deutschland, fügt hinzu: „Die Gaggenau Serie Minimalistic spiegelt unser kontinuierliches Streben nach zeitlosem Design wider. Sie folgt dem Grundsatz, dass die stärksten Formen oft die einfachsten sind. Es ist unsere bisher reduzierteste Serie, die so gestaltet ist, dass sie über Jahrzehnte hinweg relevant bleibt und weiterentwickelt werden kann.“

Ein unfairer Vergleich?
Um es mit den Worten Tolkiens und einem Augenzwinkern zu sagen: Gelegentlich fühlt es sich so an, als sollten Konsumierende mit dem einen Ring geknechtet werden. Oder mithilfe des gänzlichen Verzichts auf physische Bedienelemente. Den Vergleich zu – unausgereiften – automobilen Bedienkonzepten mögen manche aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Komplexitätsstufen für unfair halten. Wir selbst erinnern uns jedoch an einen alten Merksatz von Professoren, wonach man von guten Ingenieuren erwarten darf, komplizierte Dinge so zu vereinfachen, dass jeder sie begreift.
Bei Gaggenau versteht man sich darauf offenbar glänzend. Und apropos glänzend: Funktion mit Schmückendem so hervorragend zu verbinden, bekommt von uns einen zusätzlichen Punkt.
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Gaggenau Hausgeräte GmbH
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