Mit der riesenhaften, für Karman entworfenen Stehleuchte Fireman wagt sich Marc Sadler in luftige Höhen. Eine gelungene Reminiszenz an die vor allem aus New York bekannten Feuerleitern.

Wer die Geschichte von Ikarus und Dädalus kennt, weiß um die Gefahren, die allzu ambitionierte Aufstiegsversuche mit sich bringen. Die Luft wird schnell dünn, die Fallhöhe halsbrecherisch, der Ausgang nicht selten stärker vom Glück als durch Können bestimmt. Das gilt im Leben wie im Design und sowohl im metaphorischen als auch im wortwörtlichen Sinn. Ein anschauliches Beispiel für eine Gestaltung, die jede Bodenhaftung verloren hat, lieferte seinerzeit Philippe Starck mit „Juicy Salif“, der wahrscheinlich schlechtesten Saftpresse aller Zeiten. Mit ihren charakteristischen Stelzen, die vollständig zulasten der Funktion gehen, ist sie weniger Design als auf die Spitze getriebenes Styling – eine kommerzielle Posse also. Es sei denn, man entdeckt, dass das merkwürdige Ding aus dem Hause Alessi einen passablen Briefbeschwerer abgibt. Allerdings lässt sich das sogar über Ziegelsteine sagen.

Ein nicht minder hochragender, dafür aber unvergleichlich praxistauglicher Entwurf gelang demgegenüber Marc Sadler mit seiner Fireman genannten Stehleuchte. Wir wagen uns in ungewohnte, fast schwindelerregende Höhen und stellen die vom italienischen Leuchtenhersteller Karman herausgebrachte Neuheit nachfolgend kurz vor.

Fireman – ein Bericht aus schwindelerregender Höhe

Schwindelfrei sollte man schon sein, wenn man den Schirm von Fireman erreichen will. Das legen zumindest die Werbeaufnahmen nahe, für die ein Fotomodell einen zirkusreifen Stunt auf zwei kipplig aufeinander gestapelten Stühlen wagte. Fehlt lediglich der Hinweis: „Don’t try this at home!“ Aber keine Angst: Praktischerweise ist die riesenhafte Leuchte höhenverstellbar. Bis auf 320 Zentimeter kann sie ausgefahren werden. Zusammengeschoben sind es noch etwas mehr als zwei Meter. Das macht das Modell zum wahrhaftigen Highlight, geeignet selbst für sehr hohe Altbaudecken. Ein besonders reizvoller Kontrast ergibt sich aus dem Zusammenspiel des industriell schlichten Designs mit stuckverzierten Wänden und Decken.

Stuckarbeit trifft auf modernes Leuchtendesign – ein reizvoller Kontrast zwischen Alt und Neu.

Fireman ist eine Reminiszenz an die vor allem aus New York bekannten Feuerleitern und zugleich eine Verneigung vor dem, wofür sie stehen. Marc Sadler gelang das einerseits optisch mittels des schwarz lackierten Aluminiumgitter-Gestänges und andererseits in funktionaler Hinsicht durch das Prinzip des Auseinanderziehens respektive Zusammenschiebens.

Ungewöhnliche Leuchten – für Karman ganz normal

Den sicheren Stand von Karman Fireman gewährleistet ein 11,2 Kilogramm schwerer und 34 x 35 Zentimeter großer Fuß aus Eisen. Das Gestell ist mit seinen 3,2 Kilogramm gemessen an der enormen Größe ein echtes Leichtgewicht. Die beiden verstellbaren LED-Strahler besitzen Durchmesser von 48 beziehungsweise 78 Millimetern und erhellen ihre Umgebung wahlweise in einer Lichtfarbe von 3000 (Modell-Nr. HP268 1N INT) oder 2700 Kelvin (HP268 2N INT). Die maximale Helligkeit ist mit 2880 Lumen angegeben. Zum Dimmen ist freilich keine Kletterpartie nötig. Es erfolgt über den Schalter am Netzkabel oder sozusagen telefonisch über die Karman-App.

Der Designer und seine Kreation: Marc Sadler mit Fireman.

Wer mehr über den in Österreich geborenen Franzosen Marc Sadler erfahren möchte, findet bei uns übrigens ein lesenswertes Interview. Zuvor stand uns mit Davide Diamantini bereits der CEO und Gründer der 2005 gegründeten Premiummarke Karman Rede und Antwort, für die ungewöhnliche Leuchten quasi ganz normal sind.

Weitere Informationen:
Karman Srl
www.karmanitalia.it

 
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