Das Foto zeigt die Trivida-Markenbotschafterin Kristina Vogel mit ihrem dank zweier Trivida-Räder barrierefrei gewordenen Rollstuhl. In ihrer Hand deutlich zu erkennen: das abgelöste obere Radsegment des Carbonscheibenrades.

Neben der Nachhaltigkeit und Langlebigkeit von Designlösungen liegt uns die Barrierefreiheit seit jeher am Herzen. Das anzustrebende Ideal sollte sein, Menschen mit jedweden Einschränkungen bestmöglich dahingehend zu helfen, sich selbst helfen und ihren Alltag selbstbestimmt und unabhängig leben zu können. Viel zu oft aber sorgen Gleichgültigkeit oder Gedankenlosigkeit dafür, dass sie an künstlich geschaffene Grenzen stoßen. So ist es etwa in der Praxis aufgrund der vielerorts nach wie vor fehlenden Aufstiegshilfen für auf einen Rollstuhl angewiesene Personen weitgehend unmöglich, ohne fremde Hilfe mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen.

Dass sogar der Rollstuhl seine Tücken hat, ist ein Umstand, über den im Sinne einer Lösungsfindung in der Vergangenheit offenbar noch weniger nachgedacht worden ist. Ausgerechnet die Räder, welche die Barrierefreiheit darstellen sollen, bilden nämlich bei zahllosen Gelegenheiten eine Barriere, die beim Umsetzen leicht zur Ursache von Stürzen und Verletzungen werden kann. Wenn es nach Christian Czapek geht, dürfte sich das jedoch bald ändern. Der Diplomdesigner und ehemalige Schüler von Luigi Colani ist der Erfinder eines weltweit einmaligen Rollstuhlrads, das sich an die meisten von Hand betriebenen Rollstühle montieren lässt. Das Trivida genannte Rad zeichnet sich dadurch aus, dass es im entscheidenden Augenblick Platz macht.

Trivida – das klügere Rad lässt sich teilen

Selten ist es unter dem Gesichtspunkt der Effizienz und hinsichtlich der Erreichung eines wirklich besseren Ergebnisses zielführend, redensartlich das Rad neu zu erfinden. Ironie am Rande: Archäologische Funde aus dem Neolithikum deuten darauf hin, dass das Rad als eine der wichtigsten technischen Errungenschaften tatsächlich mehrmals erfunden worden ist. Berücksichtigt man, dass es sich bei den frühesten Exemplaren noch nicht um Räder mit Speichen handelte (diese kamen erst in der Bronzezeit auf), sondern um aus einzelnen Teilen zusammengefügte und von Einschubleisten zusammengehaltene Vollscheibenräder, hat man gleich die zweite Parallele zum Gegenstand unserer diesmaligen Betrachtungen.

Genial einfach gelöst: Der Schnellspannhebel hebt die Verriegelung auf, wodurch sich das obere, im Weg befindliche des Trivida-Radsegment wie ein Stück Pizza herauslösen lässt. Die patentierte Technologie trägt den Namen triatec.

Ebenfalls aus mehreren Teilen besteht das Trivida-Rad. Genauer gesagt sind es drei. Mittels Schnellspannhebeln sind sie aneinander befestigt. Im gegebenen Moment kann das aktuell unbelastete, oben und somit im Weg befindliche Segment herausgelöst und zur Seite gelegt werden. Das erlaubt ein deutlich unbeschwerteres Umsetzen zum Beispiel aufs Bett, den Autositz oder im Bad. Wir hätten es indessen statt mit einer bahnbrechenden Lösung nur mit einer interessanten Idee zu tun, wären nicht zwei entscheidende Dinge sichergestellt. Erstens ist Trivida keineswegs barrierefrei um den Preis eingeschränkter Stabilität. Doppelte Radlager tragen unter anderem dazu bei, mit entsprechenden Belastungstests wurde außerdem die Praktikabilität und Haltbarkeit überprüft. Weil der Mechanismus, der die Unabhängigkeit von fremder Hilfe fördern soll, zweitens die Betroffenen nicht seinerseits vor unlösbare Probleme stellen darf, lassen sich die Griffe besonders einfach bedienen. Auch bei feinmotorischen Einschränkungen.

Fazit

Design (gemeint ist echtes Design – im Gegensatz zu oberflächlichem Styling, welches lediglich der erfolgreicheren Vermarktung dient) muss unserer festen Überzeugung nach den Menschen in den Mittelpunkt stellen und ihm dienen, nicht umgekehrt. Das sozusagen in einer klassischen Ausführung mit Speichen oder als leichtes Carbonfaser-Scheibenrad erhältliche Trivida-Rollstuhlrad ist demgemäß ein wichtiges und eindrucksvolles Beispiel für das Beste, was gutes Design zu leisten vermag. Es schenkt Menschen neue Freiheitsgrade und verbessert ihr tagtägliches Leben. Möge Trivida möglichst viele, die sich mit Design und Produktentwicklung befassen, zu ähnlichen Glanzleistungen inspirieren.

Weitere Informationen:
Trivida
P+L Innovations GmbH
www.trivida-info.com

Bildhinweis:
Unser Titelbild zeigt die Trivida-Markenbotschafterin Kristina Vogel mit ihrem dank zweier Trivida-Räder barrierefreien Rollstuhl. In ihrer Hand deutlich zu erkennen: das abgelöste obere Radsegment.
Für alle Fotos gilt: © Trivida

 
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