Das Bild zeigt Sebastian Frank, Creative Director bei LucyBalu, der diesmal den exklusiven Designer-Fragebogen von COLD PERFECTION beantwortet hat. LucyBalu ist spezialisiert auf hochwertige Katzenmöbel.

Wenn es wahr ist, dass allein ein Katze(n)klo ausreicht, um unsere geliebten Vierbeiner froh zu machen, was passiert dann erst, wenn man sie mit hochwertigen und hervorragend gestalteten Katzenmöbeln verwöhnt? Uns erschien es nur bedingt sinnvoll, hierzu Helge Schneider zu interviewen. Stattdessen wandten wir uns an Sebastian Frank, seines Zeichens Creative Director bei LucyBalu. Trotz der noch kurzen Unternehmensgeschichte ist es Sebastian Frank bereits gelungen, viele Menschen sowie dem Vernehmen nach auch deren Katzen zu begeistern. Das dafür nötige Know-how erwarb Frank zuvor ohne kommerzielle Absichten, als er quasi für den Eigenbedarf und zufallsbedingt zusätzlich für ein Tierheim Katzenmöbel zu entwerfen und herzustellen begann.

Der Unterschied der Entwürfe von Sebastian Frank zu den üblichen Produkten der Marke 08/15 war so groß, dass die Anfragen von Besuchenden nicht lange auf sich warten ließen. Vor allem aber führte das dazu, dass der Digitalstratege Mathias Wahrenberger auf Sebastian Frank aufmerksam wurde. Schnell entstand die Idee, eine gemeinsame Firma zu gründen. 2019 war es dann so weit. Schon ein Jahr später zählte mit Karl Lagerfelds Birma-Katze Choupette eine weltweite Berühmtheit zur Kundenkartei von Sebastian Frank und Mathias Wahrenberger. Wir sind gespannt, wohin das noch führt.

Wie definieren Sie gutes beziehungsweise schlechtes Design?

Das ist schwierig zu sagen, denn am Ende ist das natürlich auch immer eine subjektive Wahrnehmung. Es gibt für mich als gelernter Produktgestalter aber klare Indizien für gute und weniger gute Gestaltung. Diese mache ich nicht an der reinen Form oder Formensprache fest. Bei der Betrachtung achte ich vor allem auf die Aspekte Sinnfälligkeit, Nutzen, Verbesserung von Bestehendem und auch Qualität sowie Nachhaltigkeit.

Was unterscheidet Ihre Entwürfe beziehungsweise Produkte von denen anderer Designer?

Ich würde behauten, dass sich meine Entwürfe vor allem durch das Zusammenspiel von Funktion und einer klaren Formensprache, die sich der Funktion unterordnet, auszeichnen. Ich versuche sehr allgemeintaugliche und fürs Auge angenehme Proportionen und Formen zu entwickeln. Beim Entwerfen spielt es immer eine entscheidende Rolle, für welchen Zweck und für welchen Adressaten man ein Produkt entwickelt. Die besten Entwürfe entstehen meist aus einer Selbstverständlichkeit heraus – dann werden diese Produkte auch von vielen Menschen angenommen und verstanden.

Wovon lassen Sie sich inspirieren?

Das ist sehr unterschiedlich und Inspiration passiert bei mir meistens auch sehr spontan, wenn ich gar nicht zu sehr über einem Entwurf „brüte“. Wenn man sich mit einer Aufgabenstellung beschäftigt, fängt es an in einem zu arbeiten und sich festzusetzen. Dann können auch andere Gegenstände oder völlig andersartige Produkte Inspirations- und Ideengeber sein.

Während man Katzenmöbel der Marke 08/15 aus dem Baumarkt lieber versteckt, sind Produkte von LucyBalu dafür gedacht, im Mittelpunkt zu stehen.

Welchen Aspekt Ihrer Arbeit schätzen Sie am meisten?

Die Tatsache, dass ich mich mit so vielen unterschiedlichen Dingen, Themen und Materialen auseinandersetzen darf. Es macht mir Spaß, mich ständig weiterzubilden und Neues zu lernen. Jedes Projekt oder Produkt ist wieder eine neue eigene Welt für sich, in die man sich einarbeiten und eintauchen muss.

Mit welchen Materialien arbeiten Sie am liebsten?

Das wechselt immer mal wieder – das ist das Schöne an meinem Beruf. Ich habe mich viel mit unterschiedlichen Metallen beschäftigt und allein in dem Bereich gibt es so viele unterschiedliche Fertigungsmöglichkeiten. Vom Gießen, über das Kanten und Lasern bis hin zum Verformen, Pressen oder Drehen und Fräsen. Jedes Material und jede Fertigungstechnik bringen ganz eigene Qualitäten und auch Möglichkeiten mit sich, genauso wie natürlich auch Limitationen.

Welcher Ihrer Entwürfe ist Ihr Favorit und warum?

In Bezug auf LucyBalu und welche Mission wir verfolgen, würde ich sagen die Katzenhängematte SWING. Sie hat es meiner Meinung nach geschafft, unserer Marke und unserem Vorhaben ein Gesicht zu geben. Dabei ist das Produkt selbst sehr simpel, schlicht und fast unscheinbar – aber das macht den Unterschied. Es gelang mit ganz einfachen Mitteln ein Objekt zu kreieren, das Bestand hat und für etwas steht.

Typisch LucyBalu: Sieht aus wie ein Lieblingsplatz.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Ihr Design?

Viel. Wir machen uns immer von Anfang an Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit. Das beginnt bei den verwendeten Materialien, hört damit aber nicht auf, sondern zieht sich bis zur Produktion und auch in die Verpackung hinein. Ebenso wie die Frage, wo ich produzieren lasse und wie die Waren zum Kunden kommen. Nachhaltigkeit ist ein sehr großes Wort, das leider sehr inflationär verwendet wird. Per se ist jedes Konsumprodukt erst mal nicht nachhaltig – egal wie „gut“ es produziert wird oder aus was. Daher befassen wir uns sehr intensiv und in jeder Produktentwicklungsphase mit dem Thema und überlegen, was die jeweils beste Option ist.

Wenn Sie sich nicht mit Design beschäftigen würden, wären Sie …

Ich hätte wahrscheinlich Architektur studiert – was thematisch natürlich nicht besonders weit weg ist. Mich interessieren Brücken und Brückenkonstruktionen sehr. Das sind Bauwerke, die mich immer wieder magisch anziehen und faszinieren. Ja, vielleicht wäre ich dann Brückenbauer.

Gibt es ein Zukunftsprojekt, über das Sie sprechen können?

Für das Jahr 2022 haben wir uns einige neue Produkte vorgenommen. Im Moment beschäftigen wir uns sehr intensiv mit Porzellan und Keramik. Daraus lässt sich dann schon schließen, woran wir aktuell arbeiten. Für unsere Kunden, Fans und unsere Community wird es in den kommenden Monaten viel Neues zu entdecken geben. Es lohnt sich also, uns im Auge zu behalten!

Weitere Informationen:
LucyBalu GmbH
www.lucybalu.com

 
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