Attraktive Damenschuhe gibt es in vielerlei Ausprägungen. Aber nur Ballerinas oder „Ballet flats“, wie sie im englischsprachigen Raum heißen, sind gewissermaßen Audrey-Hepburn-approved. Anders ausgedrückt stehen sie für Eleganz, Esprit und Stil. Doch damit nicht genug, sind sie überdies ein wahres Chamäleon unter den Schuhmodellen.
Ballerinas lassen sich mit sportlichen Outfits ebenso kombinieren wie mit formeller Garderobe oder einem Sommerkleid. Die flachen, den Ballettschuhen nachempfundenen Schlupfschuhe sehen einfach zu allem gut und niemals billig oder umgekehrt zu extravagant aus.
Mit Ballerinas läuft´s
Ein weiterer Vorzug von Ballerinas ergibt sich unmittelbar aus ihrer Form. Sie können wesentlich länger bequem und schmerzfrei getragen werden als viele andere beliebte Arten von Schuhen. Mehr noch: In ihnen lässt sich tatsächlich laufen. Das kann man über High Heels bloß bedingt sagen.
Gleichzeitig setzen Ballerinas gegenüber den allgegenwärtigen Sneakern ein Statement, ohne dass es affektiert oder prätentiös wirkt. Das macht sie nicht zuletzt zur idealen Wahl für den Business-Alltag – sowie gegebenenfalls für die gesellschaftliche Afterhour im Anschluss.
Aus der Not wird eine Tugend
Ihren großen modischen Durchbruch erlebten die Ballerinas in den späten 1940er-Jahren, als verschiedene Prominente sie für sich entdeckten. Damalige Modezeitschriften stürzten sich alsbald auf den Trend. Oder soll man sagen: sie kreierten ihn? Was seither für ungebrochene Begeisterung sorgt, war allerdings anfangs eine reine Notlösung.
Hintergrund ist die Verknappung von Leder nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese führte in den USA zum Verwendungsverbot für die Bekleidungsindustrie – mit Ausnahme von Balletschuhen. Das ließ Claire McCardell, die Erfinderin der seinerzeit „American Look“ genannten Sportswear, kreativ werden. Sie verbündete sich mit dem Schuhmacher Salvatore Capezio, der unter anderem die legendäre Anna Pawlowa ausrüstete.
Bezaubernde Tradition
Schon Jahrhunderte bevor aus Tanzschuhen ein Standard der Damenschuhmode wurde, kannte das Mittelalter Vorläufer. In der Renaissance dann kamen mit Ballerinas vergleichbare Schuhe für Herren in Mode. Indes sahen sie darin sicher nicht annähernd so bezaubernd aus wie Audrey Hepburn in ihren Ferragamo-Ballerinas von 1954. Keineswegs die einzige Sonderanfertigung, die der „Schuhmacher der Stars“ für sie kreierte.
Während Einzelanfertigungen genau wie Modelle von berühmten Luxusmarken wie Salvatore Ferragamo oder Roger Vivier mitunter so viel kosten wie ein Kurzurlaub, sind hübsche Ballerinas von tadelloser, langlebiger Qualität durchaus für weitaus weniger Geld zu bekommen.
Anything goes
Ein schönes Beispiel stellen die Produkte von Alina Schürfeld, über die wir bereits berichtet haben, und von Paul Green dar. Alina Schürfelds „Tracy“ etwa besitzt eine spitze Kappe und eine feine seitliche Schnalle. Die lokal in Hamburg gefertigten Ballerinas unterscheiden sich überaus deutlich von Wegwerfware des Typs „Fast Fashion“ und überzeugen zudem durch sehr geschmackvolle Farbstellungen.
Paul Green wiederum bietet aktuell eine besonders große Vielfalt – von rund bis spitz und von verspielt bis schlicht –, so als wäre das Motto „Anything goes“ für Ballerinas erfunden worden. Die österreichische Marke mit Sitz in Mattsee bei Salzburg legt ebenfalls Wert auf Nachhaltigkeit und schließt kritische Beschaffungsmärkte für die eigenen Erzeugnisse aus.
Weitere Informationen:
ALINASCHUERFELD GmbH
www.alinaschuerfeld.com
Paul Green GmbH
www.paul-green.com
Bildhinweis:
Für unser Titelbild gilt: © Paul Green