Selbst im schönen Wien macht sich der Wandel der Konsumgewohnheiten bemerkbar. Wie fast überall hat die Teuerungskrise die Talfahrt für viele Einzelhandelsgeschäfte noch zusätzlich beschleunigt. Die beobachtbaren Folgen sind wachsender Leerstand und die schrittweise Verödung von Innenstädten. Wenn der Leerstand mancherorts doch zurückgeht, liegt das vielfach daran, dass Immobilien einer neuen Nutzung zugeführt werden. Ein positives Beispiel bildet das Shoppingcenter EKAZENT Hietzing im 13. Wiener Bezirk, das zu den ältesten Einkaufszentren Österreichs zählt. Sein bevorstehender Umbau hin zu einem gemischt genutzten Quartier lässt sich als eine Blaupause für die Verwandlung von Innenstädten insgesamt betrachten.
Eine echte Alternative zu Abriss und Neubau
Das EKAZENT Hietzing wurde 1964 von Traude und Wolfgang Windbrechtinger in der typisch klaren Nachkriegsarchitektur erbaut. Es war Vorbild zahlreicher Shoppingcenter und Bezirkszentren in Wien und Umgebung. Von seinen vier Blöcken will man jetzt zwei umfangreich revitalisieren. Hierzu gehört die vollständige Entkernung eines Teils des Baus mit anschließender Umwandlung in Büros. Außerdem sollen in einem anderen Bereich ein Supermarkt und Eigentumswohnungen entstehen. Geplant ist, die Umbaumaßnahmen durchzuführen, ohne das Shoppingcenter zu schließen, sodass das EKAZENT Hietzing weiterhin als Treffpunkt und Einkaufsort zur Verfügung steht.
„Die Transformation des EKAZENT Hietzing im laufenden Betrieb ist Herausforderung und Chance zugleich: Mit diesem Projekt möchten wir zeigen, dass die nachhaltige Revitalisierung auch in diesem Maße eine echte, wirtschaftliche Alternative zu Abriss und Neubau sein kann“, so Michael Klement. Der CEO der United Benefits Holding, zu der EKAZENT Mananagement sowie der Projektentwickler INVESTER United Benfefits gehören, erklärt weiter: „Die Revitaliserung und Neupositionierung des ehemaligen Einkaufszentrums als Mixed-Use-Quartier mit Büro, Retail und Wohnen stehen im Licht unserer unternehmenseigenen Nachhaltigkeitsstrategie. Das neue Quartier wird nicht nur energieeffizienter, sondern mit Blick auf die gemischte Nutzung auch den Ansprüchen eines modernen Stadtquartiers genügen.“
Shoppingcenter von gestern zeigt ESG-Trends von morgen
Die Verantwortlichen verfolgen bei dem Vorhaben eine klare ökologische Linie. Fassaden werden teils optimiert, stellenweise ganz erneuert und im obersten Geschoss teilweise begrünt. Zudem ist unter anderem der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine thermische Bauteilaktivierung vorgesehen. Sie soll aus Böden oder Decken von Gebäuden große Heiz- oder Kühlflächen machen und so die Speicherfähigkeit der massiven Bauteile ausnutzen. Hierbei reichen geringe Vorlauftemperaturen, was optimale Voraussetzungen für den Einsatz von Wärmepumpen und anderen Umweltheizungen schafft.
Maßgeblich an dem Shoppingcenter-Refurbishment beteiligt ist der Nachhaltigkeitsspezialist United Climate. Geschäftsführer Christoph Gutknecht kommentiert: „Die Neupositionierung des Projektes erfordert einen ganzheitlichen ESG-Ansatz (Environmental, Social and Governance, Anm. d. Red.), der nicht nur den ökologischen, sondern vor allem auch den sozialen Erfordernissen des urbanen Zeitgeistes von heute und morgen Rechnung trägt. Mixed-Use-Projekten wie dem EKAZENT Hietzing kommt bei der Entwicklung urbaner Quartiere eine zunehmend bedeutende Rolle zu. Sie symbolisieren nicht zuletzt den Trend hin zur ‚Stadt der kurzen Wege‘. Durch die intelligente Nutzungsmischung tragen sie dazu bei, städtische Herausforderungen zu bewältigen, während sie gleichzeitig die Lebensqualität erhöhen und zu mehr Nachhaltigkeit verhelfen.“
Weitere Informationen:
EKAZENT Management GmbH
www.ekazent.at
United Climate ESG Consulting GmbH
www.united-climate.com
Bildhinweis:
© United Climate, Urheber: SQR Studio