Mit Zephyr schuf Carlo Colombo für Artemide eine spannende modulare Neuinterpretation des Themas Kronleuchter. Foto: © Artemide

Die Geschichte des Kronleuchters reicht weit zurück. Zu den Vorläufern zählen schlichte Öllampen, die im antiken Griechenland an Decken befestigt wurden. Neuzeitliche Kronleuchter entwickelten sich hauptsächlich aus romanischen Radleuchtern, die Kirchenräume beleuchteten. Ihre Ornamente und Verzierungen dienten über das rein Schmückende hinaus der Darstellung des Himmlischen Jerusalems.

Zum Symbol des Luxus und der Eleganz avancierte der Kronleuchter in der Zeit zwischen Renaissance und Barock. Aufwendig aus Kristall und Messing gearbeitet, erlebte der Kronleuchter seinen Höhepunkt in königlichen Palästen und prächtigen Ballsälen im Europa des 18. Jahrhunderts. Als unerreichtes ästhetisches Ideal orientiert man sich an diesen Archetypen bis heute.

Von Klasse zur Masse?

In eine massenhaft produzierte Ware, die alsbald bürgerliche Haushalte erreichte, verwandelte sich der Kronleuchter nach der industriellen Revolution. Bis in die Gegenwart ist er ein beliebtes dekoratives Element in Wohnhäusern geblieben. Überdies prägen Kronleuchter weiterhin das Interior Design für Hotels im Premiumsegment, Veranstaltungsorte und repräsentative Gebäude aller Art.

Interessanterweise sind die oftmals flammenförmig gestalteten Leuchtmittel moderner Kronleuchter –zusammen mit den entsprechenden Sockeln – ihren Vorbildern, den ursprünglichen Wachskerzen, im Sinne des Skeuomorphismus nachempfunden.

Carlo Colombo für Artemide

Während das Zusammenbringen klassisch geformter beziehungsweise antiker Kronleuchter mit modernen Möbeln für reizvolle Kontraste sorgen kann, gibt es mittlerweile auch unzählige spannende Neuinterpretationen.

Artemide Zephyr in eleganter vertikaler Konfiguration.

Ein besonders profiliertes und geometrisch beeindruckendes Beispiel stammt von dem italienischen Architekten und Designer Carlo Colombo. Sein minimalistischer, modular aufgebauter Leuchter namens Zephyr, entworfen für Artemide, kombiniert stilistische Zeitlosigkeit mit technologischer Raffinesse und geringem Energieverbrauch.

Nomen est omen

Zephyr bringt frischen Wind in das Thema Kronleuchter und in private und öffentliche Räume. Nomen est omen – der Name nimmt Bezug auf eine als Frühlingsbote verehrte antike griechische Windgottheit, die den milden Westwind verkörperte.

Ausschnitt einer originalen Skizze von Carlo Colombo.

Die Module von Zephyr bestehen aus einem zylindrisch geformten, mundgeblasenen und blendfrei abstrahlenden Doppeldiffusor und einem zentralen Doppelring-Korpus. Von hier wird fast wie bei einem Molekülbaukasten die Verbindung zu den benachbarten Elementen mithilfe von Stäben mit kreisförmigem Querschnitt hergestellt. Das erlaubt eine Vielzahl unterschiedlicher Konfigurationen, um individuellen Erfordernissen und räumlichen Gegebenheiten gerecht zu werden.

Weitere Informationen:
Artemide Deutschland GmbH & Co. KG
www.artemide.com

Bildhinweis:
© Artemide

 
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