Das Textilmuseum St.Gallen zeigt textiles Erbe und Innovation der mit der „Stadt der Stickerei“ eng verflochtenen Schweizer Modemarke Akris. Foto: © Akris AG

Das Textilmuseum St.Gallen zeigt aktuell textiles Erbe und Innovation der mit der „Stadt der Stickerei“ eng verflochtenen Schweizer Modemarke Akris. Die Ausstellung „Akris: St.Gallen, selbstverständlich“ läuft noch bis zum 10. März 2024.

Vielleicht war es der Einfluss der nahe gelegenen alpinen Gipfel. Jedenfalls beschreitet Akris seit langer Zeit einen schmalen Grat. Er verläuft zwischen Zeitgeist und Eigenständigkeit sowie zwischen Tradition und Avantgarde. Doch bevor sich das St. Galler Unternehmen zur international begehrten Modemarke entwickelte, war es ein Atelier für Schürzen. Gegründet wurde es 1922 durch Alice Kriemler-Schoch, die bald schon die stilvollsten Frauen der Region kleidete. Verwendung fanden dabei ausnahmslos einheimische Stoffe, oft mit Stickerei versehen.

Beispielhafte Exponate der St. Galler Ausstellung.

Eine der führenden Textilhauptstädte der Welt

St. Gallen ist bis heute die Heimat von Akris geblieben. Die Schweizer Stadt mit knapp 80.000 Einwohnern gilt als eine der führenden Textilhauptstädte der Welt. Besonders bekannt ist sie für ihre einzigartige Stickerei. Um 1910 stammte von hier mehr als die Hälfte der weltweiten Stickereiproduktion. Kaum ein Modehaus verzichtete damals auf die verführerischen Stoffe. Die aktuelle Ausstellung des Textilmuseums St.Gallen gibt Einblick in die enge Zusammenarbeit von Akris mit der Textilindustrie vor Ort. Präsentiert werden jene Kollektionen, in denen das Lokale zur Referenz wird.

Typisch für die Schweizer Marke: Perfektion in Form und Verarbeitung.

Erstmals gewährt die St. Galler Ausstellung darüber hinaus Einsicht in das Stickerei-Archiv des Hauses, das bis in die 1940er-Jahre zurückreicht. Noch immer ist das Archiv Ausgangspunkt für Kreation und neue Verarbeitungs- und Handwerkstechniken. Es ist ein kollektives Stoff-Gedächtnis und ein Indikator dafür, wie ganz selbstverständlich St. Galler Stickerei ein wesentliches Element im verfeinerten Minimalismus der Marke ist.

Die DNA von Akris

Die DNA von Akris wird am deutlichsten erkennbar bei jenen Looks, die durch die Kooperation mit St. Gallens renommiertem Textil-Cluster geprägt sind. Wie lässt sich ein Sternenhimmel-Effekt durch eine LED-Stickerei erzeugen? Welche Verfahren braucht es, damit ein Stickerei-Stoff wie Asphalt wirkt? Auch diesen Fragen geht die Ausstellung anhand von Einblicken in textile Innovationen und ihr handwerkliches Know-how nach.

Lichtblick für ein altes Handwerk: LED-Stickerei.

Bei aller avantgardistischen Kompromisslosigkeit wird bei Akris jedoch erfreulicherweise an einem alten Grundsatz festgehalten. Er lautet: Die Trägerin soll Aufmerksamkeit finden – nicht das Kleidungsstück.

Weitere Informationen:

Textilmuseum St.Gallen
www.textilmuseum.ch

Akris AG
www.akris.ch

Bildhinweis:
Für alle Fotos gilt: © Akris AG

 
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