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Synästhesie wurde von der Wissenschaft lange Zeit kaum beachtet. Dass das heute anders ist, liegt auch am Mitverfasser von „Welche Farbe hat der Montag?“, Hinderk M. Emrich.

Synästhesie oder Ich sehe was, was du nicht siehst

 

Wer etwas entwerfen will, das von möglichst vielen akzeptiert und gern genutzt wird, sollte wissen, wie Menschen die Welt sehen und begreifen. Gefühls- und verstandesmäßig, beeinflusst durch kulturelle Prägungen, Überzeugungen und Wertesysteme sowie in puncto Ästhetik. Die Beschäftigung mit Semiotik, Semantik und Noetik ist dafür ebenso hilfreich wie soziologische, kulturgeschichtliche und psychologische Grundkenntnisse. Am Ende steht dann idealerweise ein weitreichendes Verständnis der Differenziertheit – der Gemeinsamkeiten und des individuell Trennenden – im Denken und im Wahrnehmen dessen, was wir Wirklichkeit nennen. Im Folgenden soll es mit Synästhesie um das Beispiel eines Sonderfalls der Wahrnehmung gehen, mit dem sich sehr schön veranschaulichen lässt, wie individuell unterschiedlich wir die Dinge erfassen.

Synästhesie – das Echo im Kopf

Für Synästheten – Menschen, die zur Synästhesie fähig sind – sorgen äußere Reize unwillkürlich für die zeitgleiche Erregung in mindestens einem weiteren Hirnareal. So können etwa Töne, Geschmäcke oder Gerüche für Synästheten geometrische Formen oder Konsistenzen besitzen und Buchstaben vor dem inneren Auge in bestimmten Farben erlebt werden. Jedoch nicht wie bei einer Halluzination. Die Resultate der Kopplung eigentlich getrennter Sinnesmodalitäten lassen sich vielmehr als eine Art Echo im Kopf beschreiben. Diese meist in der Kindheit erstmals auftretende Wahrnehmung wird nicht als Störung, sondern als Normvariante gedeutet. Angeblich sollen rund 20 Prozent der Kunststudierenden Synästheten sein. Eine gegenüber der Gesamtbevölkerung signifikant erhöhte Prävalenzzahl – sofern man den wenigen hierzu publizierten Studien Glauben schenken kann. Ein Zufall?

Welche Farbe hat der Montag?

Gefunden haben wir die Zahl in einem bei Hirzel erschienenen Buch, das den Titel „Welche Farbe hat der Montag?“ trägt. Eine empfehlenswerte Lektüre, wenn es darum geht, sich über Synästhesie im Detail zu informieren. Von der Wissenschaft wurde Synästhesie lange Zeit kaum beachtet. Dass das heute anders ist, liegt an Menschen wie Professor Dr. Dr. Hinderk M. Emrich, der bis 2008 die Abteilung Klinische Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover leitete. Das von ihm und drei Mitautoren verfasste Buch präsentiert einerseits die Erkenntnisse der heutigen Neurowissenschaft über das Rätsel der Synästhesie und beleuchtet andererseits die menschliche Wahrnehmung insgesamt.

Zusätzlich zum theoretischen Teil enthält der zweite Teil des Buchs persönliche Erfahrungsberichte. Diese zeigen unter anderem, dass sich Synästheten mitunter erst relativ spät in ihrem Leben darüber bewusst werden, dass ihre Wahrnehmung etwas Besonderes ist. Durch den Austausch untereinander, den die Medizinische Hochschule Hannover befördert hat, erfahren Synästheten von der individuellen Verschiedenheit ihrer Eindrücke. Dieser Gedanke macht das Thema unserer Auffassung nach zudem spannend im Hinblick auf ein allgemeines Verstehen beziehungsweise eine generelle Wertschätzung von Heterogenität und Vielschichtigkeit. Schließlich sollte sich die Menschheit im 21. Jahrhundert trotz aller atavistischen Rückschritte als eine in Vielfalt vereinte Schicksalsgemeinschaft begreifen.

Hinderk M. Emrich, Udo Schneider, Markus Zedler, Richard E. Cytowic (Einf.)
Welche Farbe hat der Montag?
Hirzel Verlag
Gebunden, 3. Auflage, 2022
192 Seiten, Format 14,0 x 21,0 cm
ISBN 978-3-7776-2941-4

Weitere Informationen:
Hirzel Verlag GmbH
www.hirzel.de

 
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Verfasst von
Redaktion

Rubrik
Knowledge & Know-how

Veröffentlicht am
6. Juni 2022


Hinweis: Das Copyright für durch uns erstellte und veröffentlichte Inhalte liegt exklusiv bei COLD PERFECTION. Die Verwendung oder Verbreitung ist auch in Auszügen nur mit ausdrücklicher vorheriger Zustimmung gestattet.

 

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