Ohne Straßenzulassung aber mit der Lizenz zum Imponieren: James Bonds schönster Dienstwagen, der Aston Martin DB5, erhält eine limitierte Neuauflage.

Ohne James Bonds silbernen Aston Martin DB5 wäre Goldfinger aus dem Jahre 1964 nicht lediglich unvollständig, sondern vielmehr undenkbar. Selten haben sich Filmszenen stärker ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Schwer vorstellbar außerdem, dass seinerzeit jemand der am Film Beteiligten geahnt hat, dass der um viele sinnvolle Extras wie beispielsweise einen Schleudersitz gegen zudringliche Beifahrer ergänzte Agenten-Dienstwagen zu einer der berühmtesten Filmrequisiten und überdies zum wohl bekanntesten und begehrtesten Automobil aller Zeiten avancieren würde.

Heutzutage können Unternehmen von einem epochalen Product-Placement-Coup wie diesem bloß träumen, während sie Jahr für Jahr Unsummen aufwenden, um ihre Erzeugnisse auf die Kinoleinwand zu hieven. Was jedoch ist das Geheimnis hinter der kulturellen Ausnahmestellung und ungebrochenen Popularität des 4 Meter und 57 Zentimeter messenden hinterradgetriebenen Sechszylinders, der darüber hinaus in späteren Jahren zahlreiche weitere Filmauftritte bekam und zum regelrechten Bond-Markenzeichen wurde?

Der Aston Martin DB5 steht für dynamische Modernität und Zeitlosigkeit

Die besondere Exklusivität des Wagens mag eine Rolle gespielt haben. Im Verkaufskatalog des 1913 gegründeten Unternehmens betonte man stolz, dass damals nur drei Exemplare pro Tag die Hallen verließen. Gefertigt in Handarbeit, wohlgemerkt. Dennoch war der Aston Martin DB5 kein offensichtlich elitäres oder gar konservatives Fahrzeug. Er war stattdessen überaus progressiv und technisch bereits so hoch entwickelt, dass seine Fahrleistungen sich noch heute sehen lassen können. Trotz eines Leergewichts von anderthalb Tonnen erzielt der Vier-Liter-Motor eine Endgeschwindigkeit von circa 230 Stundenkilometern.

Hat alles, was Agenten glücklich macht. Manches davon ist bei der Neuauflage des Aston Martin DB5 allerdings lediglich als Attrappe ausgeführt.

Die Form des Sportcoupés wiederum, von dem weniger als 900 entstanden sind, ist bei all ihrer kühnen, dynamischen Modernität zugleich so unwiderstehlich klassisch-elegant, dass die durch das Diktat des Windkanals vollkommen einfallslos gewordenen Automobile unserer Tage daneben mehrheitlich alt beziehungsweise plump und banal aussehen. Für sie dürfte sich in einem halben Jahrhundert kaum mehr ein Sammler begeistern. Der Aston Martin DB5 hingegen erfährt 2020 – 55 Jahre nach dem Produktionsende – aufgrund der regelrecht kultischen Verehrung eine eindrucksvolle Neuauflage.

Eine Neuauflage mit allem, was Doppelnull-Agenten glücklich macht

Auf insgesamt 25 Stück ist die in Zusammenarbeit mit EON Productions, der Produktionsfirma der James-Bond-Filme, entworfene und entsprechend dem filmischen Vorbild mit zahlreichen Bond-inspirierten Gadgets ausgerüstete Serie limitiert, die bei den auf Service und Restaurierung von historischen Fahrzeugen spezialisierten Aston Martin Works entsteht. Kritische Ausstattungsdetails wie Maschinengewehre oder Messer zum Aufschlitzen gegnerischer Reifen sind freilich als Attrappen ausgeführt. Die Anmutung der Bedienelemente im Cockpit entspricht allerdings dem Original. Das trifft auch auf das exklusive, unverwechselbare „Silver Birch“ als Außenfarbe zu.

Obwohl sie mit einigen zeitgemäßen sicherheitstechnischen Modifikationen aufwarten, verfügen die neuen Aston Martin DB5 über keine Straßenzulassung. Paul Spires, Chef von Aston Martin Works, bezeichnete sie als „vielleicht begehrenswerteste Spielzeuge, die je produziert wurden“. Vermutlich aber werden die Sportwagen mit der Lizenz zum Imponieren ohnehin hauptsächlich als Vermögensanlage eingemottet. Ein durchaus vielversprechendes Investment wenn man bedenkt, dass die für die Bond-Filme Goldfinger und Fireball verwendeten Fahrzeuge bei Auktionen umgerechnet jeweils mehrere Millionen Euro erzielt haben.

Weitere Informationen:
Aston Martin Lagonda Limited
www.astonmartin.com

 
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