Das 190. Gründungsjubiläum feiert Longines natürlich mit einer Uhr beziehungsweise einem ganzen Trio, der Longines Master Collection 190th Anniversary. Unser Foto zeigt die Version mit einem Gehäuse aus Gelbgold. © Longines

Ebenso wie die Idee, dass das dreidimensionale Universum bloß eine holografische Illusion sein könnte, beschäftigt die seriöse Wissenschaft zunehmend die Frage, ob Zeit in Wahrheit ein reines Produkt des menschlichen Geistes ist. Für unser alltägliches Leben haben diese Entwicklungen an der Speerspitze der physikalischen Forschung keinerlei Relevanz. Diejenigen des vergangenen Jahrhunderts hingegen schon. So sind Albert Einsteins Entdeckungen in jeder Sekunde unseres modernen, von Technologie vollkommen abhängigen Lebens wirksam, obschon uns das kaum jemals bewusst wird. Auf die Frage nach dem wahren Wesen des Phänomens Zeit hatte das Jahrhundertgenie dennoch einzig die ernüchternde Antwort, sie sei das, was man an der Uhr abliest. Der 1879 in Ulm geborene große Erneuerer des Weltbildes selbst tat das gern von Modellen aus dem 1832 gegründeten Hause Longines. Kann es für einen Uhrenhersteller ein besseres Testimonial geben?

Vom goldenen Zeitalter zur Quarzkrise

Trotzdem die Eintragung von Longines als Markenname erst ein gutes halbes Jahrhundert nach Beginn der Uhrenfabrikation im Schweizerischen Saint-Imier stattfand, ist er der älteste in der gesamten Uhrenbranche. Er steht übersetzt für jenes längliche Wiesengrundstück, welches 1866 durch den Neffen des Unternehmensgründers Auguste Agassiz für die Errichtung eines Fabrikgebäudes erworben wurde. Den Wandel von Taschen- zu Armbanduhren gegen Anfang des 20. Jahrhunderts konnte Ernest Francillon aber nicht mehr miterleben. Genauso wenig den Marketing-Geniestreich des Jahres 1927 – die Zeitmessung von Charles Lindberghs Atlantik-Überquerung. Der Flugpionier erreichte in der Folge eine beispiellose, erst von Neil Armstrong übertroffene Berühmtheit, von der man bei Longines stark profitierte. Mit dem Engagement Lindberghs als Berater festigte sich eine Assoziation mit Pionierleistungen der Aviatik, die bis in die Gegenwart nachwirkt.

Auf das von waghalsigen Abenteuern und Träumen von grenzenlosem Wachstum geprägte goldene Zeitalter folgte in den 1970er-Jahren mit der Quarzkrise eine schwere Prüfung. Nicht nur für Longines, sondern freilich für die gesamte Schweizer Uhrenindustrie. Das Überleben der Marke mit der geflügelten Sanduhr als Signet sicherte – ähnlich wie im Fall der heutigen Konzernschwester Omega – der Zusammenschluss unter dem Dach der 1983 gegründeten SMH (Société de Microélectronique et d’Horlogerie), die 1998 den Namen Swatch Group erhielt und heutzutage weltweit reüssierend den neuerlichen Angriffen durch die sogenannte Smartwatch trotzt.

Zum Geburtstag eine Uhr: Longines Master Collection 190th Anniversary

So kommt es also, dass heuer das 190. Gründungsjubiläum von Longines zelebriert werden kann. Man tut das natürlich mit einer Uhr beziehungsweise genauer mit einem ganzen Trio. Elegant sind sie, die drei mechanischen Jubiläumsmodelle der „Longines Master Collection 190th Anniversary“ mit ihren runden Gehäusen am Lederband. Neben technischer Finesse ist das ein weiteres typisches Merkmal der Marke, die in der Vergangenheit immer wieder mit Stars und Stilikonen wie Audrey Hepburn oder Humphrey Bogart warb. Zusätzlich zu einer nicht limitierten Version mit Edelstahlgehäuse gibt es von den beiden gleichfalls mit einem Sichtboden ausgestatteten Varianten in Gelb- und Roségold lediglich jeweils 190 Exemplare. Daher sollte man sich – das Stichwort hatten wir bereits – keine großen Illusionen machen, hiervon überhaupt eine abzubekommen. Doch wie heißt es schon bei Cicero: Omnia praeclara rara. Oder auf Deutsch: Alles Vortreffliche ist selten.

Weitere Informationen:
Longines Watch Co. Francillon Ltd.
www.longines.com

Bildhinweis:
Das Titelbild zeigt eines der drei Jubiläumsmodelle der Longines Master Collection 190th Anniversary. © Longines

 
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