Die neue Sofagruppe F8 von Tecta verweist unverkennbar auf Bauhaus-Klassiker wie jene von Walter Gropius. Das Designerduo Geckeler Michels legte zugleich viel Wert auf Komfort und Gemütlichkeit. Rendering: © Geckeler Michels

F8, F8-2 und F8-3 – die nüchterne Namensgebung der neuen Sofagruppe aus dem Hause Tecta lässt allein schon fast auf eine schnörkellose Formgebung schließen. Und tatsächlich handelt es sich hierbei um einen geometrisch geradlinigen Entwurf, der das Bauhaus zitiert. Bei aller Strenge verzichtete das verantwortliche Designerduo Geckeler Michels allerdings nicht darauf, die für ein Möbel, mit dem man tagtäglich lebt, wichtigen Faktoren Gemütlichkeit und Komfort zu berücksichtigen. Ihr Wunsch: Die Form sollte sich artikulieren und sich gleichzeitig weich anfühlen. „Früher setzte man eher auf konservatives Sitzen, heute lümmelt man sich gerne ein“, erklärt David Geckeler. „F8 ist deshalb tiefer und weicher.“

Das Erbe des Bauhauses weitergedacht

Tectas neues Programm besteht aus dem Sessel F8, dem Zweisitzer F8-2 und dem Dreisitzer F8-3. Unverkennbar erinnert der kubische Charakter an Klassiker von Walter Gropius. Den ausgeprägten skulpturalen Volumen steht dabei kontrapunktisch der schwebende Eindruck ihrer Sitzbänke gegenüber. „F8 verbindet eine Mantelfläche mit einer eingeschobenen Sitzfläche“, so Geckeler. Ein deutlicher Bezug zu der DNA von Tecta, die im unternehmenseigenen Kragstuhl-Museum am Firmensitz in Lauenförde, einem Mekka des frei schwingenden, ja nahezu schwebenden, schwerelosen Sitzens, klar zum Ausdruck kommt.

Das Erbe des Bauhauses weitergedacht – so versteht sich Tecta heute. Die selbst gestellte Aufgabe des in vierter Generation von Christian Drescher geleiteten Familienbetriebs ist die Erhaltung, Überprüfung und evolutionäre Weiterentwicklung der besten am Bauhaus in Weimar oder Dessau entstandenen Ideen. Das geht einher mit der Erprobung innovativer Materialien und Fertigungstechniken. Kurzlebige Moden und Trends sind hingegen nicht die Sache von Tecta. Ständige Produktwechsel betrachtet man als unökologisch und unökonomisch. In gesellschaftlicher wie ökologischer Hinsicht geht es der Marke stattdessen darum, den Lebenszyklus guter Modelle zu verlängern. Das gelingt ganz offensichtlich mit zeitlosen Formen am allerbesten.

Tradition in the Making

Als „Tradition von morgen in der Entstehung“ ließe sich demgegenüber die Arbeit von David Geckeler und Frank Michels bezeichnen, die ihr Designstudio 2013 in Berlin gründeten. Seither formulieren sie gemeinsam innovative Positionen, die bewusst die Geschichte des Designs einbeziehen und mit zeitgenössischen Technologien und digitalen Designmethoden verbinden. Das – und die Tatsache, dass sich, wie Frank Michels erläutert, in ihren Entwürfen bisher immer geometrische Grundformen finden – hat das Duo vielleicht für die Zusammenarbeit prädestiniert. Ins Gespräch kam man mit Tecta im Rahmen einer Messe.

„Wir sehen das Unternehmen als Architekten-Brand“, kommentiert David Geckeler. Tecta hat so eine wahnsinnige Geschichte, manche Entwürfe scheinen nicht konform, aber sie werden durch den künstlerischen Kontext getragen. Man merkt bei einer Ausstellung schnell, welchen Diamanten man dazwischen hat.“

Weitere Informationen:
TECTA Bruchhäuser & Drescher KG
www.tecta.de

Geckeler Michels GbR
www.geckelermichels.com

Bildhinweis:
© Geckeler Michels

 
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