Anthrazitgraue DLC-Beschichtung, Totenkopf-Dekor, dazu ein gravierter Türkis – der Graf von Faber-Castell Pen of the Year 2022 ist gewiss kein alltägliches Schreibgerät. Foto: © Faber-Castell

Produkt des Jahres – das klingt schon nach was. Wirklich ernst zu nehmen ist ein solches Prädikat allerdings nur, sofern es nicht vom Produzenten oder Urheber selbst stammt. Also nicht wie beispielsweise im Fall von Faith No More, die sich den Spaß machten, ihren Longplayer des Jahres 1997 „Album of the Year“ zu betiteln. Der Verkaufserfolg blieb deutlich hinter diesem Anspruch zurück. Dessen ungeachtet vermag die Einspielung bis heute zu überzeugen. Kein Wunder, ist die Band – ist insbesondere Sänger Mike Patton – eine Klasse für sich. Als einer von sehr wenigen Menschen auf der Welt verfügt Patton über einen Stimmumfang von sechs Oktaven. In Verbindung mit seinem Songwriting hebt ihn das weit aus der Masse heraus. Mit welchem Schreibgerät der US-amerikanische Multi-Instrumentalist seine besten Songideen zu Papier brachte, entzieht sich zwar unserer Kenntnis. Gut gepasst hätte aber ein Graf von Faber-Castell „Pen of the Year“. Noch so ein wichtigtuerisches Marketing-Prädikat. Und ebenfalls verzeihlich, denn seit 2003 präsentiert das Luxuslabel des 1761 gegründeten Schreibwarenunternehmens Faber-Castell unter dieser Bezeichnung regelmäßig beachtenswerte Füllfederhalter-Kreationen.

Eine zweischneidige Angelegenheit

Die Feder ist mächtiger als das Schwert? Luxusschreibgeräte sind jedenfalls eine zweischneidige Angelegenheit. Es ist eine wundervolle Sache, mit ihnen die Freuden der Chirografie zu zelebrieren. Doch das manuelle Schreiben – so der geläufigere Begriff – darf nicht weiter zur elitären Fertigkeit derer marginalisiert werden, die sich edle Füllfederhalter von Marken wie Montblanc, Caran d’Ache oder eben Graf von Faber-Castell leisten können. Hierin liegt einer der größten Irrtümer des digitalen Zeitalters. Das Schreiben von Hand ist nämlich keineswegs überholt. Wer das glaubt, ignoriert bedeutsame Erkenntnisse aus der Kognitions- und Entwicklungspsychologie. Wie man weiß, ist der motorische Aspekt für das Lernen respektive Memorieren – und somit für die Entwicklung des Menschen in jeder Lebensphase – förderlich, ja fundamental bedeutsam.

Wenn wir gerade vom Erinnern sprechen: Der Pen of the Year 2022 von Graf von Faber-Castell ist ein Schreibgerät, das man, nachdem man es einmal gesehen oder in Händen gehalten hat, nicht vergisst. Ornamental und hinsichtlich der Materialauswahl thematisiert es die Kultur, Ästhetik und Schöpfungsgeschichte der Azteken. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht beherrschte diese mesoamerikanische Zivilisation im 15. Jahrhundert weite Teile Zentralmexikos, bis sie Anfang des 16. Jahrhunderts durch die spanischen Invasoren unter Hernán Cortés besiegt wurde.

Anthrazitgraue DLC-Beschichtung, Totenkopf-Dekor, dazu ein gravierter Türkis – der Graf von Faber-Castell Pen of the Year 2022 ist gewiss kein alltägliches Schreibgerät.

Von einer Weissagung inspiriert, durch Charles Graf von Faber-Castell zertifiziert

Der mit anthrazitgrauer Diamond-Like-Carbon-Beschichtung versehene Metallschaft des Pen of the Year 2022 von Graf von Faber-Castell trägt ein Totenkopf-Dekor, das auf den aztekischen Opferkult verweist. Das Griffstück wiederum besteht aus dunklem, glattem Obsidian. Das Vulkangestein diente der Herstellung von Pfeilspitzen und Schwertern und hatte zudem eine spirituelle Bedeutung. Die Abschlusskappe ziert schließlich ein Türkis. Diesen Edelstein verehrten die Azteken ganz besonders. Ein eingraviertes Relief zeigt den Adler beziehungsweise den mit Federn geschmückten Gott der Totenwelt. Die gekerbte Kappe ahmt passend dazu die Form eines Kaktus nach. Gemäß einer Weissagung sollten die Azteken ihre neue Heimat Tenochtitlán (das heutige Mexiko-Stadt) dort finden, wo ein Adler auf einem Kaktus sitzend eine Schlange verschlingt. Mexikos Wappen stellt diese Szene dar.

Für den Schreibgenuss im Prinzip weitaus entscheidender ist die Feder aus 18-karätigem Gold. Bei Füllfederhaltern ist dieses Material nicht aus Prestigegründen wichtig. Es garantiert vielmehr butterweiches, perfekt flüssiges Schreiben. Mit Federn aus Edelstahl ist das nicht vergleichbar. Selbstredend werden die Federn bei Graf von Faber-Castell von Hand eingeschrieben. Dass der limitierte Azteken-Stift zusätzlich als Tintenroller angeboten wird, ist für uns nicht von Belang. Dieses Schreibsystem mag seine Fans haben. Bloß verzichtet man hierbei auf das ultimative Schreibgefühl und auf die Möglichkeit, jede beliebige Tinte zu verwenden. Zugleich macht man sich von der Versorgung mit passenden Minen abhängig. Geliefert wird der Pen of the Year in einer schwarzen Holzschatulle – zusammen mit einem von Charles Graf von Faber-Castell unterschriebenen Zertifikat, das die Limitierung bescheinigt.

Weitere Informationen:
Faber-Castell Aktiengesellschaft
www.graf-von-faber-castell.de

 
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