Man muss bekanntermaßen mit der Zeit gehen, um zu verhindern, dass man mit der Zeit verschwindet. Umso mehr gilt das in Phasen großer Umbrüche. Die Automobilindustrie kann davon heutzutage sozusagen gleich mehrere Lieder singen. Neue Antriebskonzepte sind nur einer von vielen Aspekten, die gegenwärtig den Innovationsdruck erhöhen. Darauf ausschließlich mit dem Redesign des eigenen Logos zu reagieren, wäre fraglos deutlich zu kurz gesprungen. Umgekehrt werden Versuche, sich insgesamt neu aufzustellen, aber gern von einer aufgefrischten Markenkommunikation begleitet. Zahlreiche bekannte Marken legten in den letzten Jahren vor. Jetzt hat die britische Sportwagenmarke Aston Martin ihr Logo, das in der heutigen Flügelform auf das Jahr 1932 zurückgeht, ebenfalls nachgeschärft.
Intensity. Driven.
Einmal entworfen und für immer gültig. Bloß die allerwenigsten Markenzeichen sind derart zeitlos. Die meisten sind gewissermaßen mit einem Wiedervorlage-Vermerk versehen. Hilfreich im Sinne der Dauerhaftigkeit ist natürlich die Vermeidung unnötiger Komplexität. Doch sogar ein so minimalistisches Emblem wie der Mercedes-Stern ist nicht sicher vor Veränderungen. So wurde etwa der Kreis erst später hinzugefügt. Der Dreistern selbst steht – viele wissen es gar nicht – für die einstige Dreigliederung des Motorenbaus für Land-, Wasser- und Luftfahrzeuge. Assoziationen mit der Fliegerei weckt auch das Logo von Aston Martin, dessen jüngste behutsame Weiterentwicklung Teil der größten Investition in den Markenauftritt seit einem Jahrzehnt ist. Ein weiterer Ausfluss ist das neue Markenmotto: „Intensity. Driven.“
Peter Saville für Aston Martin
Für das Redesign des Logos des Herstellers berühmt gewordener Modelle – darunter der James-Bond-Dienstwagen Aston Martin DB 5 – zeichnete kein Geringerer als Peter Saville verantwortlich. Der britische Grafikdesigner hat sich unter anderem durch Plattencover für so herausragende Bands wie Roxy Music, Joy Division und New Order einen Namen gemacht. Zu dem aktuellen Projekt erklärte Saville, die Aston-Martin-Flügel stellten ein klassisches Beispiel einer notwendigen evolutionären Überarbeitung dar. Die Modifikationen für die inzwischen fünfte Version in 90 Jahren sind tatsächlich subtil, wie Saville es ausdrückt, jedoch wirkungsvoll. Die klarere Binnenzeichnung betont nun ganz wesentlich das Rechteck mit dem Markennamen. Zur Präsentation wurde das Logo in physischer Form von einem Atelier aus Birmingham hergestellt (unser Titelbild), das bereits die Medaillen für die Olympischen Spiele von 1908 in London angefertigt hat – fünf Jahre vor der Gründung von Aston Martin.
Weitere Informationen:
Aston Martin Lagonda Limited
www.astonmartin.com
Bildhinweis:
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