Downtown Waffles soll zeigen, dass die Inklusion von Menschen mit geistiger Behinderung und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen kann. Das Bild zeigt Co-Founder Vincent Wirxel mit seiner Schwester Laura.

Einen Satz George Bernard Shaws paraphrasierend, sagte Edward Kennedy 1968 über seinen Bruder Robert Kennedy, dieser habe, während andere die Dinge betrachten und nach dem Warum fragen, Dinge erträumt, die nie existierten und gesagt: „Warum nicht?“ Wie im Geiste dieses Mottos arbeiten die Erfinder von Downtown Waffles im Rahmen ihrer Möglichkeiten an einer Welt, die Menschen mit geistiger Behinderung Chancen eröffnet. Mit ihrem mobilen gastronomischen Angebot wollen Tom Sion und Vincent Wirxel zugleich neue Orte der Begegnung schaffen, an denen Vielfalt gelebt wird.

Kennengelernt haben sich die beiden an der Hochschule Düsseldorf, wo sie Kommunikationsdesign studierten. Downtown Waffles ist ein Projekt, das ursprünglich Gegenstand der Bachelor-Arbeit von Vincent Wirxel war. Seine Motivation ist ganz persönlicher Natur, denn seine Schwester Laura hat das Down-Syndrom. Mit ihr musste er die Erfahrung machen, wie schwer es für Menschen mit Einschränkungen auf dem Arbeitsmarkt ist. Laura durchlief zahlreiche Stationen mit unbezahlten Praktika und Weiterbildungsmaßnahmen. Dennoch wurde ihr am Ende die Möglichkeit verweigert, am normalen gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das barrierefreie gestalterische Konzept von Downtown Waffles soll nun zeigen, dass Teilhabe definitiv möglich ist.


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Verkaufswagen, Key Visuals und Bediensystem von Downtown Waffles.

Take a stand! Downtown Waffles ist nicht irgendein Waffelstand

Downtown Waffles ist viel mehr als nur irgendein Waffelstand, sind sich Tom Sion und Vincent Wirxel sicher. Ziel sei es nicht allein, köstliche Waffeln anzubieten, sondern vor allem die Rolle von Menschen mit geistiger Behinderung zu stärken. Indem diesen ein Platz auf dem ersten Arbeitsmarkt geboten wird, kann der Gesellschaft außerdem aufgezeigt werden, welche Potenziale sie besitzen. Die fröhliche Atmosphäre, für die Downtown Waffles gemeinsam mit Menschen mit und ohne geistige Behinderung sorgt, ist hierfür das schönste Kompliment.


 
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Doch wie funktioniert das Prinzip hinter Downtown Waffles? Kurz gesagt ist da zum einen die Idee, mit Verkaufsfahrzeugen dorthin zu fahren, wo viele Menschen zusammenkommen. Die Wagen sollen in Innenstädten oder Parks stehen sowie für Events buchbar sein. Zum anderen – und das ist das eigentlich Besondere – ist alles an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden mit geistiger Behinderung angepasst. Das umschließt das Angebot, die Abläufe und die Ausstattung. Konkretes Beispiel: Die Speisekarten und Kassensysteme werden basierend auf Symbolen und Farbcodes auch für jene bedienbar sein, denen das Lesen Schwierigkeiten bereitet. Hier kommt natürlich das spezielle Know-how in Sachen Kommunktionsdesign ins Spiel, über das Tom Sion und Vincent Wirxel verfügen.

Vincent Wirxel und Tom Sion (v. l. n. r.) beim Festhalten weiterer Ideen für ihr vorbildhaftes Projekt. Foto: © Janik Osthoever

Inklusion und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand

Weil die Waffeln als das eigentliche Produkt ein Geschmackserlebnis darstellen sollen, ist zusätzlich die Expertise auf einem anderen Gebiet vonnöten. Das Team von Downtown Waffles ist dabei, Partnerschaften mit lokalen Bäckereien aufzubauen. Die Mitarbeitenden müssen dann vor Ort lediglich das Backen und Belegen der Waffeln übernehmen. Zu Anfang wird man bei Downtown Waffles aber sozusagen kleine Brötchen backen. Der Plan sieht vor, mit einem einzigen Verkaufsfahrzeug zu beginnen, um das System zu erproben und zu optimieren.

Für den erfolgreichen Start von Downtown Waffles braucht es jedoch noch weitere finanzielle Mittel. Die Maximierung des Gewinns hat für Wirxel und Sion zwar nicht oberste Priorität. Trotzdem sind beide davon überzeugt, dass Inklusion und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können. So wird es auch problemlos möglich, Mitarbeitende mit Einschränkungen fair und auskömmlich zu entlohnen. Und wer weiß, vielleicht geht der Traum in Erfüllung, später sogar feste Waffel-Cafés zu eröffnen. Warum nicht, möchte man ihnen mit den Worten von Kennedy zurufen – und ihnen alles Glück der Welt wünschen.

Weitere Informationen:
Vincent Wirxel & Tom Sion
www.downtown-waffles.de

Bildhinweis:
Unser Titelbild zeigt Co-Founder Vincent Wirxel mit seiner Schwester Laura.

 
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