2007 gründete die Schmuckdesignerin Pernille Corydon in Dänemark ein nach ihr benanntes Label. Pernille Corydon Jewellery steht für schlichte und skandinavische Eleganz und hohe Qualität. Schmuck von Pernille Corydon besteht aus reinem Sterlingsilber, sowie aus mit mindestens 18-karätigem Gold überzogenem Silber. Einige Designs sind außerdem mit Edelsteinen und Halbedelsteinen verziert. Mittlerweile wird der Schmuck von Pernille Corydon von mehr als 600 Einzelhändler in 20 Ländern verkauft.
Wie definieren Sie gutes beziehungsweise schlechtes Design?
Nach meiner Definition gehen bei qualitätsvollem Design Form und Funktion Hand in Hand. Aufregende Designs erzählen oftmals eine Geschichte und wecken Emotionen. Für mich ist entscheidend, dass die Idee und die geeignete Ausdrucksform klar werden. Daher versuche ich, allen Teilen eine möglichst einfache und reine Form zu verleihen.
Was unterscheidet Ihre Entwürfe beziehungsweise Produkte von denen anderer Designer?
Es ist schwierig, die eigenen Entwürfe zu beschreiben. Ich versuche es mal so: Ich glaube, dass meine Designs deswegen herausstechen, weil ich mit jedem einzelnen Entwurf meinen persönlichen Erfahrungen Ausdruck verleihe. Ich bin jedoch häufig überrascht, wenn Menschen meine Arbeiten sogar dann erkennen, wenn sie ganz verschieden sind von allem, was ich zuvor gemacht habe.
Wovon lassen Sie sich inspirieren?
Oft sind es die Natur und Architektur, aber ich kann überall Anregungen finden. Ich bin eine genaue Beobachterin. Allerorts fallen mir winzige Details auf. Ich schaue mir auch dauernd Frauen an und stelle mir dabei vor, was an ihnen gut aussähe. Musik und Kunst geben mir ebenfalls viel, doch am stärksten inspiriert mich die Natur.
Welchen Aspekt Ihrer Arbeit schätzen Sie am meisten?
Ich denke permanent über neue Designs nach. Ständig befindet sich irgendein neues Stück im Entstehen. Der Designprozess steht nie still. Ich liebe es, wenn ich mich in einem Flow befinde, die Zeit vergesse und vollkommen auf das Designen fokussiert bin. Das ist es, was ich am meisten an meiner Arbeit schätze.
Mit welchen Materialien arbeiten Sie am liebsten?
Ich arbeite stets mit Silber. Die Arbeit mit Steinen – die Art, wie ein einzelner Stein das komplette Design verändert – liebe ich ebenso.
Welcher Ihrer Entwürfe ist Ihr Favorit und warum?
Besonders stolz bin ich auf die Daylight-Kollektion. Am meisten gefällt mir der Ring, den ich regelmäßig trage. Ich halte ihn für ein sehr schönes Design, da er sich so gut tragen und kombinieren lässt. Er besitzt stilistische Feinheiten und ist dennoch insgesamt schlicht.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für Ihr Design?
Sie spielt eine wesentliche Rolle und war von Anfang an Teil meiner Arbeitsweise. Ich verwende Silberreste grundsätzlich weiter und es kommt nur verantwortungsvoll gewonnenes Silber zum Einsatz. Alle unsere Kartons sind aus FSC-zertifiziertem Papier und der Schmuck selbst steckt in recycelten Plastikbeuteln. Sämtliche Druckmaterialien bestehen aus recyceltem Papier und unsere Druckerei verfügt über ein „Nordic Swan“-Öko Label (Umweltzeichen des Nordischen Ministerrats, Anm. d. Redaktion). Es war mir schon immer wichtig, dass die Bedingungen für die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, gut sind. An ihrem Wohlergehen liegt mir viel.
Wenn Sie sich nicht mit Design beschäftigen würden, wären Sie …
Es gibt keinen Zweifel daran, dass ich mit Keramik und Porzellan arbeiten würde. Dieser Prozess hat auf mich dieselbe Wirkung wie die Arbeit mit Silber.
Gibt es ein Zukunftsprojekt, über das Sie sprechen können?
Momentan bereite ich eine durch Island inspirierte Kollektion mit wunderschönen Steinen vor. Außerdem wird es eine kleine Herren-Kollektion geben, beides ab Oktober 2020.
Die Antworten übersetzte Michael Graef aus dem Englischen.
Weitere Informationen:
Pernille Corydon Jewellery
www.pernillecorydon.com
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