In der Not, so wird behauptet, fräße der Teufel Fliegen. Man kann sich das gut vorstellen. Schließlich wird sein hebräischer Name, von dem das Wort Beelzebub stammt, mit „Herr der Fliegen“ übersetzt. Ob der Fürst der Finsternis sein Mahl indes auch an einem Bügeltisch als Ersatz für eine prächtige Tafel einnehmen würde, ist nicht überliefert. Mit Blick auf knapper werdenden Wohnraum ist es jedoch weniger eine diabolische als vielmehr eine himmlische Vorstellung, einen variablen Tisch besitzen zu können, der alles kann und dabei noch hübsch anzusehen ist.
Mit dem Cinderella Table hat Design House Stockholm genau das im Programm. Der Entwurf der Designerin Anna Kraitz hat auf fast alle Wechselfälle des Lebens eine Antwort. Was heute als eleganter Couchtisch dient, ist morgen Stehpult fürs Homeoffice, Konsolen- respektive Ablagetisch oder – mithilfe des mitgelieferten Bezugs – mal schnell zwischendurch in einen praktischen Bügeltisch verwandelt.
Der Charme der Einfachheit
Die DDR kannte den liebevoll „Mufuti“ genannten Multifunktionstisch, der abwechselnd als Couch- und Esstisch diente. Mittels Handkurbel wurde die Höhe reguliert. Dieser mühsame Vorgang des Leierns passte zur sozialistischen Tristesse. Denn um jede Quelle von Schick machte man bei der Produktgestaltung mindestens einen so weiten Bogen wie der sprichwörtliche Teufel um das Weihwasser.
Was sich Anna Kraitz für Design House Stockholm ausgedacht hat, ist hiervon grundverschieden. Zwar verzichtet ihr 130 Zentimeter langer und 38 Zentimeter Tiefer Cinderella Table genauso auf Zierrat oder Ornamentik und ist betont funktional. Die sorgfältige Wahl der Materialien – massive Eiche für die Beine und eine furnierte, hochwertig veredelte Platte – sowie die besondere Verarbeitungsqualität sorgen allerdings für viel Charme.
Cinderella Table ist flexibel, stolz und ausdrucksstark
„Meistens sind es die einfachen, kleinen und alltäglichen Dinge, die einen großen Unterschied machen“, erklärt Kraitz. So ganz will die Beschreibung aber zu ihrem Cinderella Table nicht passen. Der unübersehbare Eindruck von Wertigkeit in Kombination mit der mühelosen Verstellbarkeit zwischen 43, 74, 84 und 89,5 Zentimeter Höhe, die es erlaubt, das Möbel immer wieder neu zu entdecken und einzusetzen, sind schon besonders.
Die vorbildliche Flexibilität auf der einen und die Ausdrucksstärke auf der anderen Seite dürften wohl dafür sorgen, dass diesem stolzen Möbelstück erspart bleibt, in dunkle Kammern weggesperrt zu werden. Nein, dieses „Stiefkind“ gehört – um es auf den Produktnamen mit Märchenbezug gemünzt auszudrücken – unserer Ansicht nach in den Ballsaal.
Weitere Informationen:
Design House Stockholm
www.designhousestockholm.com