Seit 1983 steht die Casio G-Shock für höchste Robustheit und Langlebigkeit. Neben vielen Sondereditionen sorgte zuletzt ein Guiness-Weltrekord für Aufsehen.

Konzessionäre einer in Genf beheimateten, sprichwörtlich für ostentativen Luxus stehenden Uhrenmarke sollen ihren Kunden auf die Frage nach der Belastungsgrenze früher gern geantwortet haben: „Alles, was Ihr Arm aushält, hält auch die Uhr aus.“ Noch um einiges robuster konstruiert ist eine aus Japan stammende Uhr. Sie ist zwar weitaus weniger prestigeträchtig, dafür jedoch mittlerweile ähnlich ikonisch: die Casio G-Shock. Im vergangenen Jahr wurde ihr 35. Geburtstag gefeiert. In Sachen Langlebigkeit steht die inzwischen imposante Uhrenfamilie den einzelnen Modellen somit in nichts nach.

Vom LKW überfahren

Unter bestimmten Gesichtspunkten mögen Vergleiche von Äpfeln mit Birnen reizvoll sein. Hier sei lediglich erwähnt, dass es angesichts des geringen Preises einer G-Shock gegenüber den Uhren mit dem berühmten Krönchen leichter fällt, die gebotene Stresstoleranz auszureizen. Die Grenzen des Machbaren sind bei den Zeitmessern von Casio allerdings ungeheuer weit verschoben. Daher wäre es unvernünftig, sie bei sämtlichen vorstellbaren Tests am Arm zu behalten. So gibt es beispielsweise auf Youtube zahlreiche Videos von übermenschlichen Stunts. Dazu zählen eindrucksvolle Abwürfe von Quadrocoptern aus großer Höhe.

Über einen anderen erfolgreich verlaufenen Stunt durfte sich das Unternehmen Casio im Oktober 2017 freuen. Mit einem knapp 25 Tonnen schweren LKW überfuhr man eine G-Schock. Das waren fast fünf Tonnen mehr als für den Guiness-Weltrekord erforderlich (s. Titelbild rechts). Das verwendete Modell vom Typ DW-5600E-1 – es ist dem Ur-Modell DW-5000C von 1983 optisch am ähnlichsten – funktionierte anschließend weiterhin einwandfrei …

200 Uhren aus dem Fenster geworfen

Höchste Robustheit wurde der Casio G-Shock quasi in die Wiege gelegt. Ihrem Erfinder, dem Casio-Ingenieur Kikubo Ibe, kam die Idee für eine nahezu unzerstörbare Uhr infolge eines Missgeschicks, bei dem die Uhr seines Vaters schwer beschädigt wurde. Bis zur Serienreife des ersten Modells benötigte er zusammen mit seinem Team ganze zwei Jahre. Eigenen Angaben zufolge ließ er in diesem Zeitraum über 200 Prototypen aus dem Fenster fallen, bis er mit dem Design zufrieden war.

Das ursprüngliche Pflichtenheft für die G-Shock verlangte, dass die Uhr Stürze aus 10 Meter Höhe aushalten und eine Wasserdichtigkeit von 100 Metern sowie eine Batterie mit einer Lebensdauer von zehn Jahren bieten solle. Die Wasserdichtigkeit wurde später auf 200 Meter erhöht. Der Name der Uhr spiegelt das Entwicklungsziel wider, indem er für die gewünschte Unempfindlichkeit gegenüber Stoß- und Fliehkräften steht.

Wer ist hier smart?

Mit über 100 Millionen ausgelieferten Exemplaren ist aus Kikubo Ibes Vision ein veritabler Welterfolg geworden, der anhält. Selbst im Zeitalter von Smartwatches. Wobei Zweifel angebracht sind, ob Uhren dieses Typs das Prädikat „smart“ verdienen. Ist es angesichts des Zustands unseres Planeten nicht unannehmbar, dass Produkte mittels funktionaler und werkstofflicher Obsoleszenz in immer kürzerer Taktung in Sondermüll verwandelt werden? Wer Nachhaltigkeit als Gebot der Stunde begreift, findet nicht zuletzt in Form der solarbetriebenen G-Shock-Modelle sinnvollere Alternativen.

Für den anhaltenden Erfolg der G-Shock mag es ebenfalls eine Rolle spielen, dass man die Marke durch Sondermodelle jung und im Gespräch hält. Jüngstes Beispiel ist eine Zusammenarbeit mit Kanoa Igarashi. Der kalifornische Pro-Surfer stellte bereits im Alter von 11 Jahren den Rekord für die meisten Wettkampfsiege in einer Saison auf. Das neue Modell (s. Titelbild links) überzeugt zusätzlich zu dem abgefahrenen Transparent-Look mit einem Ebbe-Flut-Indikator als Mehrwert für Surfer.

Weitere Informationen:
CASIO Europe GmbH
www.casio-europe.com/de/

 
Anzeige