Unser Titelbild zeigt ein Rendering vom Siegerprojekt „Eiger“ des Architekturwettbewerbs „Zukunft Kunstmuseum Bern“: Sieger steht fest – Blick vom Waisenhausplatz. © Schmidlin Architekten

Sieht man von einer Vorgeschichte als Kunstschule ab, tritt das Kunstmuseum Bern 1849 in seine Existenz. 1878 erhält es den bekannten architektonischen Rahmen mit der Fertigstellung des Neorenaissance-Baus in der Berner Altstadt nach den Entwürfen von Eugen Stettler. Ein moderner Seitenflügel kommt Mitte der 1930er-Jahre hinzu – in seiner Schlichtheit perfekt zur Kunst der Zeit passend. Dieser muss allerdings ein halbes Jahrhundert später einem Erweiterungsbau weichen, der Seminar- und Bibliotheksräume sowie Büros und ein Kino ergänzt.

Ab der Jahrtausendwende wird es komplizierter, die weitere Geschichte des Kunstmuseum Bern kurz und knapp nachzuerzählen. Verschiedene Pläne und Versuche eines neuerlichen Erweiterungsbaus scheitern aus Gründen des Denkmalschutzes und aufgrund der Kosten. Es wird dann auch noch politisch – eine komplizierte und nicht unbedingt schöne Angelegenheit, auf die näher einzugehen wir uns und Ihnen an dieser Stelle ersparen wollen.


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Erweiterungsbau für das Kunstmuseum Bern kann Mehrwerte für die Schweizer Hauptstadt schaffen

Umso erfreulicher ist der bislang letzte Stand in dieser Sache. Der gegenwärtige internationale Architekturwettbewerb für die Erneuerung und Erweiterung des Kunstmuseum Bern kennt inzwischen einen Sieger. Gewonnen hat das Büro Schmidlin Architekten (Zürich und Engadin). Das Siegerprojekt „Eiger“ sieht als Ersatz für den stark sanierungsbedürftigen Erweiterungsbau aus den 1980er-Jahren einen markanten Neubau mit zeitloser Ausstrahlung und einem Museumsplatz vor.


 
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Jurypräsident Thomas Hasler lobt die „moderne, selbstbewusste architektonische Sprache“ des freistehenden Neubaus, der sich gut in das UNESCO-Weltkulturerbe einfügt, und die „klaren Mehrwerte“ für die Stadt. Auch wir stimmen zu, wenn gesagt wird, dass sich das Kunstmuseum Bern mit dem neuen Museumsplatz als ein lebendiger, mit dem öffentlichen Raum verbundener Ort des Austausches und der Begegnung neu positionieren und profilieren kann.

Wie das Wettbewerbsverfahren konkret ablief

Der im Juli 2022 gestartete Architekturwettbewerb wurde in einem zweistufigen Verfahren mit vorgängiger Präqualifikation durchgeführt. Insgesamt bewarben sich 148 Teams um die Teilnahme. 39 von ihnen wurden von der breit aufgestellten Fach- und Sachjury ausgewählt, 11 davon hiernach eingeladen, ihren Projektvorschlag weiter zu bearbeiten. Mit drei Teams folgte schließlich eine Bereinigungsstufe.

Das Siegerteam vom Büro Schmidlin Architekten trat zuvor unter anderem dadurch in Erscheinung, dass es die Auszeichnung „Bau des Jahres 2019“ von Swiss Architects für das Muzeum Susch, ein Museum für zeitgenössische Kunst in Graubünden, gewann.

Ausstellung zeigt alle Wettbewerbsprojekte

Wer das Siegerprojekt und alle übrigen Wettbewerbsprojekte in Augenschein nehmen will, bekommt dazu bei der Ausstellung „Zukunft Kunstmuseum Bern. Der Architekturwettbewerb“ Gelegenheit. Sie findet statt vom 23. August bis 24. November 2024. Der Eintritt ist frei.

Nachtrag vom 16. Oktober 2024:
Inzwischen ist die Beschwerdefrist abgelaufen, wodurch das Ergebnis des Wettbewerbs rechtskräftig geworden ist.

Weitere Informationen:
Kunstmuseum Bern
www.kunstmuseumbern.ch

Bildhinweis:
Unser Titelbild zeigt ein Rendering vom Siegerprojekt „Eiger“ – Blick vom Waisenhausplatz. © Schmidlin Architekten

 
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