Usability-Studien zum Testen von Webdesign waren bis vor wenigen Jahren teuer und fanden im Labor statt. Das hat sich zum Glück gründlich geändert. Symbolbild zum Beitrag Webdesign: Eine Sache von Augenblicken

Webdesign ist nicht eben die älteste Designdisziplin. Zu den ersten, die sich mit dem optimalen Aufbau von Internetseiten befasst haben, zählt Jakob Nielsen. Ebenso detailliert wie streng analysierte er viele populäre Websites und kritisierte Unzulänglichkeiten bei der Benutzerfreundlichkeit. Besonders häufig monierte er die grafische Aufbereitung. Ihr verweigerte er sich bei seiner eigenen Online-Präsenz jahrelang vollständig.

Dass das Internet als bloßes Textmedium nie die bekannte Entwicklung genommen hätte, dürfte unstrittig sein. Mit steigender visueller und inhaltlicher Komplexität wuchs allerdings früh die Notwendigkeit des Systematisierens von Webdesign. Zwar konnte man auf Erfahrungen aus dem Grafikdesign zurückgreifen – etwa was Proportionen, Kontrast und gestaltpsychologische Aspekte betrifft. Doch es ergaben sich auch Fragestellungen, die neue Herangehensweisen erforderten.

Konsequenzen für das Webdesign

Erst mithilfe von Blickspuranalysen ließ sich zweifelsfrei klären, wie die Anordnung von Elementen wie Logos und Menüs idealerweise auszusehen hat, damit Webseitenbesucher sich schnell zurecht finden. Und die Geschwindigkeit des Erfassens ist bei Websites bekanntlich von essenzieller Bedeutung für den Erfolg, weil Mitbewerber nur den berühmten Klick weit entfernt warten.

Im Hinblick auf die eigentlichen Inhalte brachten Studien zur Wahrnehmung und Interaktion von Webbesuchern ebenfalls wichtige Erkenntnisse. Sie führten beispielsweise zum Verständnis des F-förmigen Musters, in dem sich das Lesen respektive „skimmen“ von Texten am Bildschirm für gewöhnlich vollzieht. Hierdurch ergeben sich zahlreiche Konsequenzen für das Webdesign beziehungsweise die Strukturierung von Texten.

Alles fließt

Mittlerweile haben sich eine ganze Reihe von Standards etabliert und man könnte annehmen, dass die grundsätzlichen Design-Fragen gelöst sind. Das ist natürlich ein Trugschluss, denn der sich permanent wandelnde Zeitgeist sorgt zusammen mit der technischen Weiterentwicklung beim Webdesign wie überall sonst dafür, dass alles fließt. Ein gutes Beispiel ist der Trend zu Single-Page-Websites infolge der Verbreitung von Tablet-Computern. Mobile Apps und responsives Webdesign sind weitere Beispiele aus den letzten Jahren.

Hinzu kommt der Bedarf, mittels wechselnder visueller Akzente immer wieder aufs Neue Aufmerksamkeit zu generieren, sich vom Umfeld des Wettbewerbs abzuheben oder Dinge wie Produktneuheiten in den Fokus zu rücken. In all diesen Fällen ist ausgiebiges Testing unerlässlich, will man nicht böse Überraschungen bei der Absprungrate erleben.

Cloud-Eyetracking

Anfänglich mussten entsprechende Analysen aufwendig im Labor durchgeführt werden, die benötigte Technik lag preislich in einem sehr anspruchsvollen Bereich. Erfreulicherweise hat sich das inzwischen grundlegend geändert – bei der Hardware und bei der Software. Zu verdanken ist das unter anderem Persönlichkeiten wie den Gründern von Eyevido, Dr. Tina Walber und Christoph Schaefer.

2015 aus der Eyetrackingforschung am Institut WeST an der Universität Koblenz hervorgegangen, bietet Eyevido sogenanntes Cloud-Eyetracking an. Das ermöglicht die Durchführung von Usability-Studien von überall – ein Laptop genügt. Nach Installation der Software und dem Anstecken des kompakten Eyetrackers, der sich im winzigen Paket an Probanden versenden lässt, wird der Test im Browser gestartet.

Hohe Datenqualität zu geringen Kosten

Auf dem Markt existieren heute außerdem Lösungen, die ganz auf separate Eyetracking-Hardware verzichten und stattdessen die Webcam des jeweiligen Bildschirms für die Aufzeichnung der Blickspur nutzen. Da das jedoch leicht ungenau wird, müssen Probanden dazu angehalten werden, eine unnatürliche und verkrampfte Haltung anzunehmen, was das Verhalten während des Tests durchaus beeinflussen kann.

Nicht so bei dem Verfahren von Eyevido, welches eine hohe Datenqualität zu geringen Kosten liefert und neben Webseiten und Apps das Testen von Bildern und Videos erlaubt. Die Auswertung der Studien läuft – genau wie die Vorbereitung – bequem über den Browser ab. Aufgrund des Setups ist zudem die Verfälschung durch eine unbewusste Beeinflussung der Probanden praktisch ausgeschlossen.

Weitere Informationen:
EYEVIDO GmbH
www.eyevido.de

 
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