Mit dem Frühling beginnt die Zeit des Streichens. Entgegen dem, was Möchtegernbeeinflusser behaupten, sind die Trendfarben in diesem Jahr Blau und Gelb.

Mit dem Frühling kommt die Zeit des Renovierens. Rechtzeitig erklärt man uns, welcher Trendfarbe dabei der Vorzug zu geben ist, um „in“ zu sein. Same procedure as every year? Wohl kaum. Egal was die üblichen Möchtegernbeeinflusser behaupten, Blau und Gelb sind die wahren Farben des Jahres. Doch gestrichen werden hierzulande in Millionen Haushalten aktuell nicht so sehr Wände, sondern verzichtbare Ausgaben. Damit für Unerlässliches genügend Geld bleibt. Jüngere kennen spürbare Inflation nur aus dem Geschichtsunterricht. Ihre Eltern und Großeltern hingegen treibt die historisch begründete Sorge um, viel von ihrem Wohlstand zu verlieren, für den sie ein Leben lang gearbeitet haben.

Sparen für die Freiheit

Die Tatsache, dass zwei Flugstunden von uns entfernt massenweise gemordet und gestorben wird, relativiert den täglichen Aderlass an Supermarktkasse und Tankstelle freilich zu einer Art Luxusproblem. Dass aber eine der größten Wirtschaftsnationen der Erde in puncto Energieversorgung plötzlich mit heruntergelassener Hose dasteht, ist keine Kleinigkeit und auch weniger eine Frage von Scham und Blamage. Stattdessen gefährdet die verfehlte Politik der letzten Jahrzehnte heute den Fortbestand ganzer Industrien, was wiederum Zehntausende Jobs bedroht.

Schon vor einem halben Jahrhundert hat man uns davor gewarnt, energetisch über unsere Verhältnisse zu leben. Zwar ist die Unabhängigkeit von Autokraten mit Energiesparen allein nicht zu erreichen, dennoch sollten wir die vielen Einsparpotenziale nutzen, die sich bieten. Der Gütertransport auf Deutschlands Straßen könnte beispielsweise wesentlich sparsamer und umweltfreundlicher ablaufen. Eben erst haben wir mit BETTERFLOW ein Aachener Unternehmen vorgestellt, das in der Lage ist, die Aerodynamik von Lastzügen nachträglich zu optimieren.

Krise gleich Chance?

Jeder Krise wohnen Chancen inne. Für manche klingt dieser Satz wie blanker Hohn, anderen ist er ein Mantra. Für die Menschen hinter der Münchener Lebensmittelfirma Kammergold änderte sich 2020 alles. Widmeten sie sich zuvor der Veranstaltung von Events und dem Catering, zwang der Lockdown sie dazu, sich über Nacht neu zu erfinden. Was dabei herauskam, kann sich unserer Meinung nach schmecken lassen.

Herzlichst
Michael Graef

Chefredakteur und Mitbegründer von COLD PERFECTION

 
Anzeige