Pünktlich zum Bauhausjubiläum beleuchtet eine Neuerscheinung der Reihe Bauwelt Fundamente Wirken und Wirkung von Hannes Meyer, dem zweiten Bauhausdirektor.

Pünktlich zum hundertjährigen Bauhausjubiläum beleuchtet eine Neuerscheinung Wirken und Wirkung von Hannes Meyer, dem zweiten Bauhausdirektor. Herausgegeben wird es von Philipp Oswalt – Publizist, Architekt, Professor an der Uni Kassel und langjähriger Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau.

Versachlichung und Demokratisierung

Hannes Meyer hat von 1928 bis 1930 die von Walter Gropius und den frühen Meistern begründete Bauhauspädagogik wesentlich verändert und neu konzipiert. Das Prinzip „Volksbedarf statt Luxusbedarf“ löste ab 1928 das in die Krise geratene Konzept „Kunst und Technik – eine neue Einheit“ von 1923 ab.

Meyer verfolgte eine Versachlichung und Demokratisierung der Bauhauslehre, die Kooperation mit der Industrie und die Einbeziehung wissenschaftlicher Arbeitsweisen in den Entwurfsprozess. Im Rahmen einer projektorientierten Lehre realisierten Studierende nun Bauprojekte und industrielle Produkte. Dazu gehören unter anderem die Laubenganghäuser in Dessau von 1930 mit ihren minimierten, durchdacht organisierten Grundrissen für Familien mit geringem Einkommen.

Bauhaus-Umstrukturierung

Die Werkstätten des Bauhauses wurden unter Meyer umstrukturiert und Kooperationen mit der Industrie endlich zum Erfolg geführt. Mit der Berufung neuer Lehrer wie dem Stadtplaner Ludwig Hilbersheimer (1929) schuf Meyer theoretische Grundlagen als Pendant zum starken Praxisbezug der Lehre.

Philipp Oswalt beschreibt nicht nur Hilbersheimers konstruktivistische Ansätze, sondern auch den Einfluss, den diese hatten – zum Beispiel auf Meyers direkten Nachfolger als Bauhaus-Direktor, Ludwig Mies van der Rohe.

Lehrkonzept von Hannes Meyer erstmals detailliert vorgestellt

Insgesamt stellt Oswalt mit „Hannes Meyers neue Bauhauslehre: Von Dessau bis Mexiko“ das Lehrkonzept des Nachfolgers von Walter Gropius aus Praxis und Theorie erstmals detailliert vor und geht seinen Wirkungen nach: auf Studierende am Bauhaus, auf Meyers spätere Arbeit in Moskau und Mexiko sowie auf Nachfolgeschulen wie die Hochschule für Gestaltung Ulm.

Als Teil der Reihe „Bauwelt Fundamente“ erscheint der Band im Birkhäuser Verlag. 1879 in Basel gegründet, ist Birkhäuser einer der weltweit führenden Verlage im Bereich Architektur, Design und Landschaftsarchitektur.

Philipp Oswalt (Hrsg.)
Hannes Meyers neue Bauhauslehre: Von Dessau bis Mexiko
Bauwelt Fundamente Band 164
252 Seiten, zahlreiche S-W-Abbildungen Broschur
ISBN 978-3-0356-1724-5
Birkhäuser Verlag, Basel

Weitere Informationen:
Birkhäuser Verlag GmbH
www.birkhauser.com

 
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