Design-Ikonen von Walter Knoll sind auch in der aktuellen Black Edition reizvoll und lohnend. Mattschwarze, pulverbeschichtete Gestelle treffen auf handschuhweiches schwarzes Nappaleder.Im Bild zu sehen: Schalensessel 369, FK Chair, Fabricius und Foster 502.

Gott allein weiß, wie viele Pressemitteilungen und sonstige Benachrichtigungen mit dem Tenor „altes Produkt, jetzt aber in toller neuer Farbe“ wir bereits erhielten. Eigentlich unnötig zu erwähnen: mit Farbwechseln lässt sich viel verdienen. Marketingexperten wissen das. Wird zusätzlich künstliche Verknappung ins Spiel gebracht, etwa in Form von zeitlich befristeten Aktionen, wird das Jucken des Geldes für manche unerträglich. Immer neue limitierte Sonderfarben eines ansonsten seit Jahrzehnten unverändert hergestellten Plastikfüllers sichern beispielsweise einem führenden deutschen Schreibgeräteunternehmen Jahr für Jahr erfreuliche Umsätze. Weil wir uns primär mit ernsthaften Fragen des Designs und nicht mit Techniken der Absatzförderung befassen, hört für uns hier der Spaß auf. Ausnahmen bestätigen allerdings diese Regel, wie das folgende Beispiel zeigen soll.

Nachhaltigkeit fest eingebaut

Walter Knoll ist eine Marke, die regelmäßig Lesenden schon des Öfteren in unserem Journal begegnet sein dürfte. Bekanntermaßen ist für uns das Kriterium für das Veröffentlichen echtes Interesse und innere Überzeugung aufgrund mess- und nachvollziehbarer Qualitäten, während wir uns finanziellen Anreizen ausnahmslos verschließen. Faszinierend an Firmen wie Walter Knoll finden wir den Umstand, dass man bei ihnen weiterhin etwas bekommt, das im Wegwerfzeitalter extrem selten geworden ist: lebenslange Begleiter. Die Nachhaltigkeit ist somit fest eingebaut. Das ist im besten Sinne altmodisch und zugleich zukunftsweisend – im Sinne eines dringend notwendigen Paradigmenwechsels.

Möbel, die alles mitmachen, die sozusagen „Life-proof“ sein sollen, müssen mehr als robust konstruiert werden. Ihr Design muss ebenfalls eine entsprechende visuelle Dauer aufweisen, damit sie Menschen ähnlich wie große Werke der Kunst noch in vielen Jahrzehnten fesseln. Tatsächlich bestimmt die Erzeugnisse aus dem Hause Walter Knoll nicht bloß eine unerreichte handwerkliche Verarbeitungsqualität. Sie sind außerdem allesamt Augenweiden, an denen man sich schwerlich jemals wird sattsehen können. Wer einen Vergleich ziehen möchte, findet eine Parallele bei den Uhren der Schweizer Marke Vacheron Constantin, einer der großartigsten Manufakturen der Welt. Doch genug der Schwärmerei, kommen wir zum eigentlichen Thema, der aktuellen Sonderedition von Walter Knoll, genannt Black Edition.

Design-Ikonen von Walter Knoll – reizvoll und lohnend auch in der Black Edition

Den Titel „Design-Ikone“ gibt es nicht geschenkt. Nur sehr wenigen Unternehmen ist es vergönnt, sich sogar gleich mehrerer solcher Ausnahmeprodukte rühmen zu dürfen. Walter Knoll ist eines von ihnen. Insofern ist es durchaus kein Ballyhoo, die neuen Sondermodelle als Modern Icons zu bewerben. Bei der Black Edition der Sessel FK und 369 sowie der Sessel und Sofas der Serien Fabricius und Foster 502 treffen mattschwarze pulverbeschichtete Gestelle auf handschuhweiches schwarzes Nappaleder mit dem passenden Namen „Classic“. Betrachten wir die zu attraktiven Preisen angebotenen Modelle in einer Art Schnelldurchlauf.

Schalensessel 369 von Walter Knoll in der Black Edition.
Der Schalensessel 369 (Design: Walter Knoll Team) setzte der Geradlinigkeit der 1950er-Jahre fließende Linien und eine skulpturale Gestaltung entgegen. Einst ein Novum, heutzutage ein gesuchter Klassiker, steht das Design des 369 sinnbildlich für Zeitlosigkeit. Die harmonische Form der Sitzschale erinnert an eine geöffnete Blüte.
FK Chair von Walter Knoll in der Black Edition.
Der FK Chair (Design: Preben Fabricius & Jørgen Kastholm) wurde 1967 erstmals präsentiert. Der Name verweist auf die Initialen seiner Schöpfer. Das durch grafische Schlichtheit charakterisierte Sitzmöbel selbst hat als Wegweiser des Minimalismus bis heute nichts von seinem Reiz verloren.
Fabricius von Walter Knoll in der Black Edition.
Mit Fabricius schuf Preben Fabricius 1972 sein Meisterwerk. Da darf die Serie ruhig den Namen ihres Schöpfers tragen. Die Stahlstruktur verleiht Sessel und Sofa Leichtigkeit und Eleganz, das geschmeidige Leder sorgt für den besonderen Komfort.
Foster 502 von Walter Knol.
Um ein Meisterstück handelt es sich ebenfalls bei der Serie Foster 502 (Design: Norman Foster). Wer nach einem Anschauungsobjekt sucht für die These, dass Perfektion bei der Formgebung dann erreicht ist, sobald nichts mehr weggelassen werden kann, wird hier fündig. Wurden Stahl und Leder jemals zuvor oder danach gekonnter vereint?

Weitere Informationen:
WALTER KNOLL AG & Co. KG
www.walterknoll.de

 
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