Der berühmte Butterfly Chair, selbst eine Weiterentwicklung eines Vorläufers, findet in Mariposa von Cuero Design so etwas wie seine späte Vollendung.

Es gibt Originale und es gibt Imitationen. Und dann gibt es noch – gelegentlich – Kopien, die erst dafür sorgen, dass sich ein Entwurf durchsetzt. So geschehen im Fall des 1938 in Buenos Aires entstandenen Hardoy oder BKF-Chairs, benannt nach dessen Erfinder, dem Architekten Jorge Ferrari-Hardoy. Besser bekannt ist das leicht zu transportierende Sitzmöbel aus einer Bespannung aus Stoff oder Leder, die mittels Laschen an einem Stahlgestänge befestigt wird, unter der Bezeichnung Butterfly Chair – im deutschen Sprachraum Schmetterling- oder Fledermaussessel genannt. Ab Ende der 1940er-Jahre entwickelte sich der eine Zeit lang in Lizenz hergestellte Butterfly Chair zum Verkaufsschlager.

Besser als das Original?

Der Erfolg des Tuchsitzes rief damals zahlreiche Nachahmer auf den Plan. Der Versuch, die Konkurrenz per Gerichtsbeschluss aus dem Feld zu schlagen, ging für den Lizenznehmer, das Möbelunternehmen Knoll Associates, indessen nach hinten los. Am Ende kam heraus, dass es sich nicht um ein Original, sondern lediglich um die Weiterentwicklung eines britischen Vorläufers aus dem späten 19. Jahrhundert handelte, den Faltstuhl Tripolina. Anders als dieser wurde der Butterfly Chair niemals rechtlich geschützt. Kurzum: Seitdem gilt der Stuhl als gemeinfrei und kann beliebig kopiert werden.

Kopien enthalten meist Fehler. Beim fortgesetzten Kopieren potenziert sich das – zumindest beim Fotokopieren. Bei der Zellteilung ist es ähnlich. Nicht zwangsläufig jedoch beim Möbeldesign. Das schwedische Unternehmen Cuero Design ist davon überzeugt, den Butterfly Chair perfektioniert und nicht einfach nur schlecht und recht kopiert oder imitiert zu haben. Mariposa heißt die Variation des klassischen Themas; das ist das spanische Wort für Schmetterling.

Mariposa wurde gegenüber dem herkömmlichen Butterfly Chair um 30 Prozent vergrößert. Das und eine leicht veränderte Geometrie machen ihn deutlich bequemer als das Original.

Schön ist gut, bequem ist besser

Bei der Entwicklung von Mariposa stand die Steigerung des Sitzkomforts im Vordergrund. Wie viele andere Menschen empfand Lars Kjerstadius, der Vater respektive Schwiegervater von Nils und Agustina Kjerstadius, die die Firma heute leiten, das ursprüngliche Design als schön aber unbequem. Das war vor über zwanzig Jahren. Seither erfreut sich seine 30 Prozent größere Neuinterpretation wachsender Beliebtheit bei Privatkunden und im Hospitality-Bereich. Die gegenüber dem herkömmlichen Butterfly Chair zusätzlich geringfügig veränderte Geometrie verbessert die Sitzposition und wirft sogar eine Stütze für den Kopf ab.

Als Bespannungen bietet Cuero Design robustes Segeltuch, festes, hochwertiges Leder und Schafsfell, für den Outdoor-Bereich außerdem eine UV-beständige und wasserfeste Alternative. Dank vielfältiger Farboptionen steht der Anpassung an den persönlichen Geschmack ebenfalls nichts im Weg. Nun ist der Stuhl scheinbar ausgereift und bequem genug, um sich dauerhaft auf ihm auszuruhen. Offenbar haben die Köpfe hinter der Marke genau das nicht vor. Stattdessen widmen sie sich der kontinuierlichen Verbesserung und ersinnen neue Varianten. Weil sie daran glauben, dass die Kreativität zunimmt, wenn man sich mit schönen Dingen umgibt, darf hier in Zukunft mit weiteren Geistesblitzen gerechnet werden.

Weitere Informationen:
Cuero Design
www.cuerodesign.com

Bildhinweis:
Für alle Fotos gilt: © Cuero Design

 
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