Eine von Jay Gard kreierte Edition von Marcel Breuers Stahlrohrhocker B 9 sorgt im neuen Museum der Stiftung Bauhaus Dessau für ein wahres Farbspektakel.

Das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum wurde 2019 umfangreich und vielseitig gefeiert. Mit dem aus diesem Anlass neu eröffneten Museum der Stiftung Bauhaus Dessau entstand außerdem ein reich ausgestattetes kulturelles Zentrum, welches eine große, bis dato nur eingeschränkt zugängliche Sammlung von Original-Objekten aus dem Kontext der berühmten Kunstschule nun dauerhaft neben zeitgenössischen Arbeiten präsentiert.

Für ein richtiggehendes Farbspektakel sorgt in dem neuen Museum eine von Jay Gard zusammen mit der Thonet GmbH gefertigte Edition von Marcel Breuers Stahlrohrhocker B 9 aus dem Jahr 1926. Passend zum Jubiläum dienen den Besuchern genau 100 von ihnen als farbenfrohe Sitzgelegenheiten.

100 Besucherhocker in 30 Farbnuancen – das „Margaretha“ betitelte Werk von Jay Gard.

Möbel, Kunstwerk oder beides?

Als die Stiftung Bauhaus Dessau Gard einlud, vom Stahlrohrhocker B 9 eine Sonderedition als Besucherhocker zu gestalten, zögerte der Künstler nicht lange, weil ihn die Geschichte hinter dieser Ikone des modernen Designs faszinierte. Seinerzeit stritten Breuer und Walter Gropius darüber, ob es sich bei dem Hocker um ein Massenprodukt oder einen künstlerischen Entwurf handelte.

Für Jay Gard fällt die Antwort eindeutig aus: „Der B 9 von Marcel Breuer mit seiner genialen Formgebung und dem perfekten Zusammenspiel von gebogenem Metall und der rechteckigen Holzplatte ist für mich viel mehr als ein Möbel, es handelt sich um ein beeindruckendes Kunstwerk.“

Jeder Hocker ein Unikat

Das Farbkonzept des mit dem Namen „Margaretha“ betitelten Werks von Jay Gard basiert auf der Farbgebung eines Kinderzimmerteppichs von Grete (Margaretha) Reichardt aus dem Jahre 1929. Reichardt war eine der erfolgreichsten Gestalterinnen am Bauhaus. Ihren Teppich splittete er in seine einzelnen Farben auf. Weitere Farbtöne ergaben sich aus Schattenspiel und Reflektionen, so dass Gard am Ende mit insgesamt 30 Nuancen arbeiten konnte.

Von den Besuchern je nach Bedarf ständig neu platziert, erzeugen die Hocker immer neue Farbkompositionen.

Die Sitzflächen sind monochrom gestaltet, an den Seiten und auf der Unterseite ließ Gard jeweils mehrere Farben fächerartig zusammenwirken, so dass jeder Hocker ein Unikat darstellt.

Ständig neue Farbkompositionen

Der Stahlrohrhocker B 9 – ursprünglich Teil von Marcel Breuers vierteiligem Satztisch-Set (B 9 a-d) – hat optimale Maße für einen flexibel einsetzbaren Hocker, der von den Besuchern des Museums exakt da platziert werden kann, wo sie entspannt sitzend die umliegenden Exponate betrachten möchten. Hierdurch entstehen ständig neue Anordnungen – und Farbkompositionen.

„Durch diese spielerische Aktion spüren die Besucher sehr konkret, wie Farben miteinander wirken. Ich bin sicher, dass ein solch körperliches Erlebnis von Farben, eine Menge Kreativität freisetzt“, zeigt sich Jay Gard begeistert. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich bereits mit Farbharmonien und -zusammenhängen.

Weitere Informationen:
Thonet GmbH
www.thonet.de

 
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