Wie der stationäre Handel der Zukunft aussehen muss, damit er sich gegen die Online-Konkurrenz behaupten kann, zeigt die Reihe Retail Design International.

Der Onlinehandel, so heißt es seit Jahren, lässt den Einzelhandel sterben. Doch Wiederholung macht aus einem Gerücht keine Wahrheit. Tatsächlich kaufen Menschen weiter gern im Laden vor Ort ein. Zumindest im Prinzip. Denn auf überfordertes und unfreundliches Verkaufspersonal oder Schlange stehen an der Kasse würden vom Internet Verwöhnte gewiss am liebsten verzichten.

Viel zu lange glaubten Einzelhändler, sich gesund sparen zu können. Zum Beispiel mittels des Abbaus von Personal beziehungsweise des Ersetzens von Fachpersonal durch Aushilfen oder durch das Ausdünnen der Sortimente. Derlei Verzweiflungstaten haben das Einkaufen vielerorts auf das Erlebnis-Niveau eines Behördengangs gedrückt – und nur noch mehr Kunden zu Online-Käufern gemacht.

Das Gegenteil von Flair

Allmählich jedoch setzt ein Umdenken ein, wird verstanden dass man sich im stationären Handel mit der Vernachlässigung von Qualitäten wie perfekter Freundlichkeit und Beratungskompetenz, die Kunden das Gefühl vermitteln, wirklich gewünscht zu sein, selbst seiner größten Trümpfe beraubt hat.

Ebenso symptomatisch für die Plan- und Ideenlosigkeit der letzten zwanzig Jahre ist die allgegenwärtige Tristesse beim Ladenbau, häufig begleitet von Nachlässigkeit. Teure Designer-Schuhe auf fleckiger Auslegware oder das edle Kostüm in einer staubigen und schlecht gelüfteten Umkleidekabine anprobieren zu müssen, ist freilich das Gegenteil von Flair.

Alle Sinne ansprechen

Wie es nicht nur in punkto Architektur und Interior Design anders geht, zeigt die Buchreihe „Retail Design International“, erschienen bei Avedition. Eindrucksvoll führen die Bände vor Augen, dass das Zeitalter der nüchternen Deckung von Bedarfen vorbei ist. Stattdessen sind im stationären Handel der Zukunft Erlebnisqualitäten gefragt, die alle Sinne ansprechen und Marken Gelegenheiten geben, ihren emotionalen Mehrwert erlebbar zu machen.

Einkaufen und Genuss – was vor dem Hintergrund der eingangs angestellten Überlegungen nach einem Widerspruch klingt, löst der vierte Band der Reihe mithilfe von eindrucksvollen Beispielen wunderbar auf. Und was wäre hierfür besser geeignet als das Schwerpunktthema „Retail & Food“?

Komplett gewandeltes Bild

Bis vor wenigen Jahren wären Kunden am Point of Sale höflich aber bestimmt des Platzes verwiesen worden, wenn sie ihren Coffee-to-Go oder sogar etwas Essbares mitgebracht hätten. Sichtbarer Ausdruck des Wandels sind auch die vielfältigen Formen der Gastronomie, die heute als kommunikative Treffpunkte und genussreiche Ankerpunkte im Retail Design fungieren.

Ob Gourmet-Restaurant im Supermarkt oder Kochschule im Einkaufszentrum: Retail Design International lädt mit sehenswerten Projekten aus aller Welt zu architektonischen, szenografischen und kulinarischen Exkursionen ein, die im doppelten Wortsinn Appetit auf mehr machen.

Referenzobjekte und Best-Practice-Beispiele

Die zuvor in der Reihe Retail Design International erschienenen Bände beleuchten anhand innovativer Referenzobjekte und Best-Practice-Beispiele Innovationen im Multi-Channel-Commerce, zukunftsweisende In-Store-Technologien, neue Materialien und Lichtlösungen, ephemere Pop-up-Stores, avantgardistische Brand-World-Interiors, kuratierte Showrooms, hybride Retail-Center u. v. a. m.

Herausgeber von Retail Design International ist der Architekt, Designer und Autor Dr. Jons Messedat, der sich als Experte für gebaute Corporate Identity weltweit einen Namen gemacht hat.

Weitere Informationen:
avedition GmbH
www.avedition.de

 
Anzeige