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Ausgerechnet in Zeiten, in denen Adipositas epidemische Formen annimmt und Bewegungsmangel als neues Rauchen gilt, werden immer mehr öffentliche Schwimmbäder aus Kostengründen geschlossen.

Rettungsring oder Rotstift: Schwimmbäder – quo vadis?

 

„In einem Spaßbad lernt keiner das Schwimmen“ titelten die Stuttgarter Nachrichten vor Kurzem [1]. Das Blatt griff damit eine Entwicklung auf, die die Bürger landauf, landab seit Jahren zunehmend verärgert: Berechnungen der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.) zufolge schließt alle vier Tage irgendwo in Deutschland ein öffentliches Bad [2].

Das geschieht ausgerechnet in Zeiten, in denen Adipositas selbst unter Kindern und Jugendlichen epidemische Formen annimmt und Bewegungsmangel als das neue Rauchen gilt. Noch glaubt man allem Anschein nach, die ungebremst auf das Gesundheitssystem zurollende Kostenlawine durch das Verschließen der Augen zum Verschwinden bringen zu können.

Schwimmbäder als Teil der Daseinsvorsorge

Dabei ließe sich mit relativ einfachen Mitteln viel bewirken. Die Schaffung von neuen attraktiven Angeboten etwa könnte helfen, mehr Menschen für eine Sportart zu begeistern, die den Stoffwechsel in idealer Weise anregt, die außerdem die Muskulatur bei gleichzeitig optimaler Gelenkschonung stärkt und zur Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt.

Wenigstens aber sollte beim Bestand zum Rettungsring statt zum Rotstift gegriffen werden. Nur sind die mühsam aufgebauten öffentlichen Schwimmbäder in die Hände einer Generation von Entscheidern gefallen, welche die Bedeutung der öffentlichen Daseinsvorsorge allzu oft ignoriert und sich stärker von kurzsichtigen Überlegungen leiten lässt – den vermeintlichen ökonomischen Zwängen.

Nur zur Erinnerung

Wohlgemerkt reden wir hier vom wirtschaftlich führenden Land Europas und zugleich einer der reichsten Nationen der Erde, die nebenbei gerade ein Jahrzehnt sprudelnder Steuereinnahmen erlebt hat. Man muss sich hin und wieder daran erinnern, um es zu glauben …

Es wäre trotzdem reichlich übertrieben, gleich mit dem Aussterben des öffentlichen Schwimmbades in nächster Zeit zu rechnen. Eine Unterdeckung des Bedarfs ist inzwischen hingegen unübersehbar. Sie führt zu spürbar längeren Wartezeiten bei Schwimmkursen. Und die Frage ist, ob Hans später lernt, was man Hänschen nicht beigebracht hat …

200 Jahre Architekturgeschichte des öffentlichen Bades

Praktisch wie gerufen kommt da eine Neuerscheinung aus dem Reimer Verlag: In „Schwimmbäder: 200 Jahre Architekturgeschichte des öffentlichen Bades“ veranschaulicht Buchautor Matthias Oloew, wie sich im Laufe der Zeit die Auffassungen darüber, was öffentliche Bäder leisten sollen, geändert haben – und mit ihnen die Bauaufgabe, die sich gelegentlich neu erfinden musste, um ihrer Funktion gerecht zu werden.

Oloew, der zu dem Thema an der TU Berlin promoviert hat, spannt den Bogen vom ersten gedeckten Schwimmbecken in Magdeburg 1830 bis zu den Herausforderungen im Jahr 2030 und zeigt, wie stark Architektur und Ausstattung von Bädern mit dem Wandel gesellschaftlicher Strukturen und politischer Systeme verknüpft sind.

Matthias Oloew
Schwimmbäder
200 Jahre Architekturgeschichte des öffentlichen Bades
ca. 450 Seiten mit 22 Farb- und 200 s/w-Abbildungen
20 × 26 cm, Hardcover

ISBN 978-3-496-01617-5

Weitere Informationen:
Dietrich Reimer Verlag GmbH
www.reimer-mann-verlag.de/reimer/

Quellen:

[1] https://www.dlrg.de/rettet-die-baeder.html

[2] https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.immer-mehr-hallenbaeder-in-der-region-machen-dicht-in-einem-spassbad-lernt-keiner-das-schwimmen.2599e116-6a9c-4aa5-8fb7-e5d37cb8761a.html


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