In seinem Buch „David gegen Goliath“ plädiert Günter Faltin für eine neue Form der Ökonomie, in der Menschen aktiv ins wirtschaftliche Geschehen eingreifen.

1983 mahnte Paul Weller, der zu den einflussreichsten britischen Musikern der letzten Jahrzehnte zählt, in dem von Gier und Moral handelnden Song „Money-Go-Round, pts. 1 & 2“ seiner damaligen Band „The Style Council“, man solle das Geld-Karussell genau beobachten. 2007, ein knappes Vierteljahrhundert später, lieferten Forscher des Lehrstuhls für Systemgestaltung an der ETH Zürich überraschende Antworten auf die Frage, wem die Welt gehört beziehungsweise wer das Karussell der Weltwirtschaft lenkt. Die Auswertung der Finanzdaten vieler Millionen Unternehmen, Banken, Fonds und Stiftungen offenbarte ein globales Netzwerk, in dessen Zentrum lediglich 147 Firmen – einer Spinne gleich – sämtliche Fäden ziehen. Ein wachsendes Problem für Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit?

Sozialer Sprengsatz

„Too much money in too few places / Only puts a smile on particular faces“, heißt es weiter im besagten Song. Doch wurden nicht zuletzt binnen einer Generation allen voran in Asien hunderte Millionen aus der Armut befreit?

Gewiss, der Preis dafür war hoch: Smog, vergiftete Flüsse, mit Plastikmüll verseuchte Meere, ein dramatisches Artensterben … Und die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung wird nicht allein durch die rücksichtslose Ausbeutung des Planeten infrage gestellt. Die Möglichkeit, dass sich die von Ländern wie China selbst befeuerte Digitalisierung zum gefährlichen sozialen Sprengsatz entwickeln könnte, ist nicht von der Hand zu weisen. Der China-Fachmann und Buchautor Stephan Scheuer beispielsweise hält Deutschland hier sogar für besser aufgestellt als China, wo nach wie vor sehr viel von gering Qualifizierten in Handarbeit hergestellt wird.

Vorboten einer Revolution?

Wird die Arbeit in Zukunft überhaupt für alle reichen und der durch Produktivitätssteigerungen stark wachsende Wohlstand auch alle erreichen? Schon jetzt bereiten die schnell steigenden Lebenshaltungskosten in vielen Großstädten Normalverdienern zunehmend Schwierigkeiten. Was das erst für die Zeit nach dem Erwerbsleben bedeutet, wenn die meisten noch deutlich weniger Geld zur Verfügung haben, wurde seitens der Politik über viele Jahre hinweg tabuisiert. Markieren – wie manche behaupten – die französischen Gelbwestenproteste die Anfänge einer bevorstehenden Revolution?

Zeitgleich mit derlei unübersehbaren gesellschaftlichen Zerfallserscheinungen müssen uns scheinbar Schülerproteste daran erinnern, dass der Berg ungelöster Probleme sich mittlerweile beängstigend auftürmt. Und wo bleiben die klugen Antworten?

Sinnstiftende Ökonomie

Der Hochschullehrer und Unternehmer Günter Faltin ist davon überzeugt, dass wir Ökonomie besser können. Mit seinem Buch „David gegen Goliath“ plädiert er für eine neue Form des Wirtschaftens, in der die Menschen in das ökonomische Geschehen eingreifen.

Günter Faltin propagiert Opposition – Wirtschaftsopposition. Analog zur Geschichte der Demokratie gehe es heute darum, den Fürsten und Generälen der Wirtschaft entgegenzutreten. Mit neuen Akteuren, anderen Werten, neuen Sichtweisen und intelligenteren Lösungen, um uns den drängenden Herausforderungen der Gegenwart zu stellen. Aufbauend auf seinen Erkenntnissen aus Lehre und Forschung sowie seinen Erfahrungen als Unternehmer zeigt Faltin Wege hin zu einer sozialverträglichen, nachhaltigen und sinnstiftenden Ökonomie. Er beschreibt, wie jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um der Ökonomie einer neuen Epoche zum Durchbruch zu verhelfen. „Wir haben die Chance, einen entscheidenden Schritt zu machen“, ist sich Faltin sicher.

Aus dem Inhalt:

  • Das läuft in der Wirtschaft gerade falsch
  • Wie uns Marketing in Zeiten des Überflusses manipuliert
  • Bedeutung von Ökologie und Gesellschaft für die Ökonomie und umgekehrt
  • Vorteile von Entrepreneurship und Startups (David) gegenüber Großkonzernen (Goliath)
  • Chancen der Digitalisierung für kleinere Unternehmen
  • Tipps für (angehende) Gründer und Unternehmer
  • Argumente für Werte und gegen Gewinnmaximierung

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