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Auch dieses Weihnachtsfest verspricht jede Menge CO2 zu produzieren und Müllberge zu hinterlassen. Gedanken zum Sinn und Unsinn von Schenken und Verpacken. Symbolbild: Geschenkflut

Zwischen Unsinn und Besinnlichkeit

 

Der Überlieferung nach soll William Sydney Porter im Dezember 1905 erst kurz vor dem Drucktermin mit dem Schreiben einer inzwischen weltbekannten weihnachtlichen Kurzgeschichte begonnen und sich so aus einer Verlegenheit befreit haben. Dem Zeitdruck ist es nicht geschuldet, dass sich darin die Protagonisten unbrauchbare Geschenke machen: die Frau, die ihre Haare für Geld abschneiden lässt, um ihrem Mann eine Kette für seine Taschenuhr zu schenken, die er aber zeitgleich verkauft, um für seine Ehefrau nun nicht mehr benötigte Kämme zu kaufen. Paradoxer Weise hätten beide sich nicht durchdachter beschenken können. Und vor allen Dingen liebevoller.

Zum sinnentleerten Ritual heruntergekommen

Dass das weihnachtliche Schenken heutzutage zu einem sinnentleerten, rein kommerziellen Ritual heruntergekommen ist, wird oft genug beklagt. In vielen Familien hat man sich deshalb ganz davon verabschiedet und rückt stattdessen Immaterielles wie die miteinander verbrachte Zeit in den Mittelpunkt.

Vielleicht als Ausdruck einer insgesamt wachsenden gesellschaftlichen Divergenz ist offenbar gleichzeitig der Gegenentwurf auf dem Vormarsch: Schenken auf Pump und auf Teufel komm raus – weil man glaubt, mit anderen mithalten zu müssen [1].

Kehraus

Egal aus welchem Grund, was und wieviel man schenkt – es ist höchste Zeit, über einige unerfreuliche Begleitumstände nachzudenken. Denn alle Jahre wieder endet das Weihnachtsfest mit dem Kehraus. Und mit einer wahren Flut aus Verpackungen und Geschenkpapier. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schätzt, dass der weihnachtliche Anstieg des Abfallvolumens bis zu 20 Prozent beträgt. Sie empfiehlt die Verwendung von Recyclingmaterialien oder den Verzicht auf Geschenkverpackungen. Besonders problematisch sind dabei mit Aluminium beschichtete Papiere. Was edel glitzert und knistert, steht nicht nur der Wiederverwertung im Weg, sondern ist außerdem das Resultat einer äußerst unökologischen Wertschöpfungskette, die mit dem Abbau von Bauxit beginnt.

„Bei der Förderung von Bauxit zur Aluminiumherstellung kommen giftige Chemikalien zum Einsatz und Naturflächen in Teilen Asiens, Südamerikas und Australiens werden zerstört“, weiß der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer [2]. Wem steht da noch der Sinn nach Feiern?

Klimaaspekte des Schenkens

Das Öko-Institut hat sich ebenfalls mit dem Fest der Liebe, genauer mit der Klimafreundlichkeit des Einkaufens beziehungsweise Schenkens beschäftigt und präsentiert in dem Zusammenhang viele interessante und teilweise erstaunliche Zahlen [3]. Wer denkt beispielsweise schon darüber nach, wie stark sich Details wie die Beleuchtung im stationären Handel oder die Lagerhaltung auf die Ökobilanz auswirken? Oder der Stromverbrauch von Computern und Servern beim Einkauf im Onlineshop? Und was ist mit den unterschiedlichen Lieferarten oder der Alternative – der Fahrt im eigenen PKW? Allesamt kleine Einzelposten, die aber in der Summe einen großen Unterschied machen. Online oder stationär – für jeden, der bewusst und verantwortungsvoll schenken will, lohnt sich ein Blick auf die Ergebnisse der Experten des Öko-Instituts.

Von Herzen

Das ideale Geschenk, so viel ist sicher, kommt weder mit dem Paketdienst noch zu Fuß oder mit dem Rentierschlitten. Vielmehr kommt es von Herzen. Und wer sich ein paar zusätzliche Gedanken macht, kann eine ganze Menge Positives bewirken, wie die Anregungen der Deutschen Umwelthilfe und des Öko-Instituts zeigen. Es ist klar, dass man sich dafür ein wenig mehr Zeit nehmen muss. In Eile entsteht schließlich nicht immer etwas so großartiges, wie die eingangs erwähnte Kurzgeschichte. Sie zeigt jedenfalls auf eindrucksvolle Weise, dass das Geschenk beim Schenken gar nicht das Wesentliche ist. Weshalb es für sie auch keinen passenderen Titel geben könnte. Bekanntlich lautet er: „Das Geschenk der Weisen“ [4].

Quellen:

[1] http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/weihnachtsgeschenke-umfeld-setzt-eltern-finanziell-unter-druck-15322766.html

[2] vgl. http://www.duh.de/pressemitteilung/kein-muellberg-zur-weihnachtszeit-wiederverwenden-statt-wegwerfen/

[3] https://www.oeko.de/forschung-beratung/themen/nachhaltiger-konsum/klimafreundlich-schenken-zu-weihnachten/

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Geschenk_der_Weisen

Tags:

Abfallvermeidung, Kreislaufwirtschaft, Zero Waste


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Green Planet

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