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Die Prognosen für den Erhalt der Artenvielfalt in Afrika sind düster. Ist eine auf die Tierwelt setzende Tourismusindustrie vielleicht der letzte Ausweg? Das Foto zeigt DumaTau im Norden von Botswana, gelegen an der Osprey Lagune, wo sich Elefantenherden und andere Wildtiere direkt vom Camp aus beobachten lassen.

Afrikas bedrohte Tierwelt: Letzter Ausweg Tourismus?

 

Wohin geht die Reise für den Homo sapiens? Diese Frage drängt sich nirgendwo auf der Welt stärker auf als in Afrika. Die Realität des zweitgrößten Erdteils entspricht längst nicht mehr dem Bild endloser Weite und unberührter Natur, welches Karen Blixen einst in ihrem autobiografischen Roman „Jenseits von Afrika“ zeichnen konnte. An keinem anderen Ort steigen die Bevölkerungszahlen rasanter und wohl nirgends vollzieht sich der technologische und kulturelle Wandel auf Kosten der Schöpfung markanter. Krebsgeschwüren gleich breiten sich Siedlungsräume und Landwirtschaft aus und drängen die Natur zurück.

Einem riesigen Fangnetz gleich

Schon heute stehen Mensch und Fauna immer öfter in direkter Konkurrenz um die knapper werdenden Ressourcen. Zudem behindert der Ausbau transnationaler und -kontinentaler Fernstraßen und Bahnlinien die Wanderbewegungen von Wildtieren wie eine Art riesiges Fangnetz. Auch ohne die zusätzliche Bedrohung durch den Klimawandel sind die Prognosen dementsprechend verheerend. Wildtierherden und die klassischen afrikanischen „Big Five“ – Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel – wird man in weniger als zwanzig Jahren ausschließlich unter menschlicher Aufsicht in Reservaten, Wildparks und Zoos antreffen, sofern niemand den Trend stoppt.

Darf man als Europäer – als Bewohner eines früher dicht bewaldeten und mittlerweile fast ausnahmslos in Kulturlandschaften transformierten Kontinents – diese Entwicklung überhaupt kritisieren? Wo haben wir unsere Urwälder bewahrt und warum haben wir die Verwandlung unserer Landwirtschaft in eine oligopolistisch beherrschte Kultur des Todes nicht verhindert, die mit Millionen Tonnen von hochgiftigen Pestiziden und Herbiziden Jahr für Jahr Pflanzen, Böden, Insekten und schließlich Menschen vergiftet, Gewässer belastet und das Artensterben beschleunigt?

Es reicht nicht, mit dem Finger auf Afrika zu zeigen

Wäre es darüber hinaus nicht wohlfeil, der Bevölkerung Afrikas den Anschluss an die Welt des Wohlstands und Komforts verweigern zu wollen, während wir es uns vor allem zu Lasten der Umwelt in anderen Regionen gut gehen lassen? Allein der Vergleich des bisherigen minimalen Anteils Afrikas an der gesamten humanen CO2-Freisetzung mit jenem Europas beweist einmal mehr: Zeigt man mit dem Finger auf andere, zeigen drei Finger auf einen selbst.

Elefantenherde in freier Natur. Ein Anblick, auf den die Menschheit bald schon wird verzichten müssen, so sich die gegenwärtige Entwicklung fortsetzt.

Was aber lässt sich praktisch tun, um den Kollaps der Artenvielfalt noch aufzuhalten? Entwicklungshilfe, zu diesem Schluss kam bereits vor vielen Jahren der jüngst verstorbene Prince Philip, Duke of Edinburgh, ist als Werkzeug gescheitert. Statt allerdings aktiv mittels ausreichend umfangreicher Investitionen eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in Afrika zu fördern, stehen wir Europäer paralysiert am Spielfeldrand und schauen einer nach der Weltherrschaft greifenden asiatischen Diktatur verwundert dabei zu, wie sie sich das Zugriffsrecht auf immer größere Teile der afrikanischen Rohstoffvorkommen und landwirtschaftlichen Nutzflächen sichert, indem sie im Gegenzug schlüsselfertige Infrastruktur wie Häfen und besagte Straßen und Bahnlinien zum Abtransport der Natur- und Bodenschätze errichtet; Neokolonialismus par excellence.

Naturausbeutung oder Naturschutz?

Bleibt vielleicht am Ende als Mittel zur Bewahrung von wenigstens einem kleinen Teil der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt Afrikas lediglich die Bewertung und Verwertung als ökonomische Ressource für die Tourismusindustrie? Die Natur als schmückendes Accessoire für Hotels und Ferienanlagen zu begreifen, ist zugegebenermaßen eine seltsam anmutende Vorstellung. Sehr wahrscheinlich ist es jedoch besser, das Richtige aus falschen Gründen zu tun, als bloß besorgt zuzusehen, wie Afrikas Reichtum unwiederbringlich verschwindet. Übrigens wurde in der Vergangenheit den bestens begüterten Gründern des World Wide Fund for Nature (WWF) ebenfalls vorgeworfen, Naturschutz als Elitenprojekt zu betreiben. Nur kann man immerhin große Erfolge vorweisen, wo andere nichts als jammern und anklagen können.

Tatsächlich entstehen in Afrika zunehmend interessante Anlagen, die es Touristen ermöglichen, zum Beispiel in Sichtweite von Dickhäutern den morgendlichen Kaffee zu genießen und den Klängen der exotischen Natur zu lauschen. Als ein führendes, auf nachhaltiges Reisen spezialisiertes Touristikunternehmen hat Wilderness Safaris einige hochinteressante Destinationen im Programm. Etwa DumaTau im Norden von Botswana, gelegen an der Osprey Lagune, wo sich Elefantenherden und andere Wildtiere direkt vom Camp aus beobachten lassen (unser Titelbild).

Auf Vernetzung kommt es an – nicht nur in Afrika

Was wäre also, wenn sich eine starke gemeinsame Interessenvertretung einer künftigen afrikanischen Tourismusindustrie dafür einsetzen würde, die Natur als wirtschaftliche Grundlage zu schützen? Entspräche es nicht sogar aktivem Naturschutz, zwischen Wildtieren Urlaub zu machen? Eines steht fest: Kleine, nicht zusammenhängende respektive landschaftlich nicht miteinander verknüpfte Resorts reichen nicht aus. Vernetzung ist entscheidend, damit Tierpopulationen nicht irgendwann die Schrumpfung der Genpools zum Verhängnis wird. Die Tourismusindustrie könnte – unterstützt von der Wissenschaft – in den kommenden Jahren mit Sicherheit wertvolle Beiträge leisten, so sie die riesigen Chancen erkennt.

Ganz nebenbei ist genau das auch in Deutschland und Europa eine entscheidende Zukunftsaufgabe. Natürliche Lebensräume müssen als Gesamtsystem begriffen und entsprechend vernetzt werden, so dass sich Populationen ausbreiten und ungestört genetisch mischen können. Für ein solches Gegengewicht zu der in ausbeuterischer Weise betriebenen konventionellen und somit nicht zukunftsfähigen Land- und teilweise auch Forstwirtschaft setzt sich hierzulande beispielsweise die Heinz Sielmann Stiftung ein. Wir sollten uns nichts vormachen: Was unser eigenes Verständnis vom Schutz der so wichtigen Artenvielfalt betrifft, leben wir Europäer aller Hochtechnologie zum Trotz in Wahrheit ebenfalls nach wie vor in Entwicklungsländern.

Weitere Informationen:

World Wide Fund For Nature (WWF)
www.wwf.de

Heinz Sielmann Stiftung
www.sielmann-stiftung.de

Wilderness Safaris
www.wilderness-safaris.com

Bildhinweis:
Für alle Fotos gilt: © Wilderness Safaris (Das Titelbild stammt von Teagan Cunniffe, das Foto der Elefantenherde von Crookes und Jackson.)


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Green Planet

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